Von Automatisierung bis Souveränität Technologie-Trends für den Public Sector
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Neue Technologien können dabei helfen, die digitale Transformation der Öffentlichen Hand zu beschleunigen. Sie helfen die Geschäftsfähigkeit zu verbessern, die Prioritäten des Managements umzusetzen und eine zukunftsfähigere Behördenorganisation zu schaffen.

„Die aktuellen globalen Turbulenzen und technologischen Veränderungen setzen Regierungen nicht nur unter Druck, ein Gleichgewicht zwischen digitalen Chancen und Risiken zu finden, sondern bieten auch gute Möglichkeiten, die nächste Generation der digitalen Verwaltung zu gestalten“, ist Arthur Mickoleit, Director Analyst bei Gartner, sicher. „CIOs von Regierungen müssen zeigen, dass ihre digitalen Investitionen nicht nur taktischer Natur sind, sondern dass sie die Bereitstellung von Dienstleistungen und die Auswirkungen auf die Kernaufgaben verbessern.“
Dynamischer Schutz
Zu eben diesen Technologien zählt laut Gartner die Adaptive Security (zu deutsch: adaptive Sicherheit). Bei diesem Ansatz werden Verhaltensweisen und Ereignisse analysiert, um Schutz vor Bedrohungen zu bieten und sich an diese anzupassen, bevor sie tatsächlich eintreten. Dies sei laut Gartner notwendig, da bis 2025 drei Viertel der IT-Verantwortlichen auch für die Sicherheit außerhalb der IT verantwortlich sein werden – einschließlich der operativen und unternehmenskritischen Technologieumgebungen. „Die Konvergenz von Organisationsdaten, Datenschutz, Lieferkette, cyber-physischen Systemen (CPS) und Cloud erfordert einen integrierten Sicherheitsansatz“, so Gartner.
Automatisierung und KI
Darüber hinaus gewinnt auch die Automatisierung von Geschäftsprozessen zunehmend an Bedeutung. Bis 2026 werden den Prognosen zufolge 60 Prozent der Regierungsorganisationen diesem Thema eine hohe Priorität einräumen. Zum Vergleich: 2022 waren es lediglich 35 Prozent. Verwunderlich ist das nicht, der aktuell schon vorherrschende Fachkräftemangel wird in den kommenden Jahren schließlich durch den Renteneintritt der Babyboomer verschärft. Dies kann (teils) durch die Hyperautomatisierung abgefangen werden, indem beispielsweise die Erfassung und Digitalisierung handschriftlicher Anträge und Formulare per Optical Character Recognition (OCR) dem System überlassen wird.
Künstliche Intelligenz (KI) ist dabei ein zentraler Bestandteil und wird auch darüber hinaus zunehmend für Verwaltungen an Bedeutung gewinnen. Gartner prognostiziert, dass bis 2024 60 Prozent der KI- und Datenanalyse-Investitionen von Behörden direkte Auswirkungen auf operative Echtzeit-Entscheidungen und -Ergebnisse haben werden. Dies ermögliche Behörden schnelle, genaue und frühzeitige Entscheidungsmöglichkeiten. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die IT-Verantwortlichen bereits jetzt die Datenverfügbarkeit regeln und wirksame Governance-Prinzipien festlegen.
Legacy-Modernisierung
Gartner empfiehlt zudem, die Sourcing-Strategie zu überdenken. „Führende Regierungen stehen unter dem Druck, veraltete, isolierte Systeme und Datenspeicher aufzulösen, um die IT-Infrastruktur und -Anwendungen zu modernisieren und so widerstandsfähigere Behördendienste zu gewährleisten.“ Mit dem sogenannten „Adaptive Sourcing“ ließen sich die Bereiche identifizieren, deren interne Ressourcen durch „As-a-Service“-Bereitstellungsmodelle ergänzt werden können. Bis 2025 werden laut Gartner immerhin 75 Prozent der Behörden mehr als die Hälfte der Arbeitslasten über Hyperscale-Cloud-Anbieter abwickeln.
Da Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und möglicher Zugriffe von Drittstaaten jedoch die Nutzung der großen Playern in diesem Bereich erschweren, geht die Tendenz hier zur souveränen Cloud. Gartner prognostiziert, dass bis 2025 mehr als 35 Prozent der Legacy-Anwendungen von Behörden durch Lösungen ersetzt werden, die auf Low-Code-Anwendungsplattformen entwickelt und von Fusionsteams gewartet werden.
Die Experience im Blick
Bei der Verwaltungsdigitalisierung spielt jedoch auch die Nutzererfahrung – sowohl auf der Seite der Bürger als auch der Mitarbeiter – eine wichtige Rolle. Total-Experience (TX)-Ansätze könnten laut Gartner innerhalb der nächsten drei Jahre in Behörden die Unklarheit bei Prozessen um 90 Prozent reduzieren und gleichzeitig die Zufriedenheit der Beteiligten um 50 Prozent erhöhen, indem Reibungspunkte durch die Abbildung, Visualisierung und Neugestaltung von Bürger- und Mitarbeitererlebnissen abgebaut werden. „TX schafft Synergien und Kohärenz zwischen den traditionell getrennten und unzusammenhängenden CX-, EX- Multi-Experience- und User-Experience-Disziplinen zur Unterstützung der Transformation der Verwaltung“, so das Beratungsunternehmen.
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