Einführung der elektronischen Akte in Bayern Ministerpräsident Horst Seehofer macht eAkte zur Chefsache
7.000 Anwender nach sieben Jahren. 100.000 bayerische Beamte aber sollen mit dem neuen Dokumentenmanagement- und Vorgangsbearbeitungssystem eigentlich mal arbeiten. Ist das der Grund, dass Ministerpräsident Horst Seehofer das Projekt ELDORA zur Chefsache („Das mache ich jetzt selber“) erklärte?
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Die Einführung der eAkte (ELDORA – ELektronische DOkumentenbearbeitung mit Recherche und Aktenverwaltung) im Freistaat dümpelt vor sich hin. Vereinbarungen mit dem Personalrat kommen in den Ministerien nur schleppend voran und in vielen Amtsstuben zeigen Vorgesetzte wie Mitarbeiter offenbar wenig Lust, ihre Arbeitsweise umzustellen.
Bei der jüngsten Kabinettssitzung kam das Thema wieder einmal zur Sprache. Und Ministerpräsident Horst Seehofer, in dessen Staatskanzlei das neue Dokumenten- und Vorgangsbearbeitungssystem bisher keinen Stich machen konnte, erklärte es zur Chefsache.
Sein Sprecher zu eGovernment Computing: „Die eAkte gehört mit zu den wesentlichen Rahmenbedingungen einer modernen Verwaltung. Dies hat das bayerische Kabinett in seiner Sitzung nochmals bekräftigt. Damit Bayern auch weiterhin über eine absolute Spitzenverwaltung verfügt, ist die erfolgreiche Einführung der eAkte im Freistaat ein besonderes Anliegen von Ministerpräsident Seehofer.“
Und damit liegt der schwarze Peter nicht etwa bei Bayern-CIO Franz Josef Pschierer, sondern bei Staatsminister Joachim Herrmann, dessen Innenministerium für die elektronische Akte zuständig ist.
Dort steht man der eAkte grundsätzlich positiv gegenüber: „Eine moderne Staatsverwaltung kann auf eine elektronische Akte nicht verzichten. Das elektronische Dokumentenmanagement- und Vorgangsbearbeitungssystem (DMS/VBS) ist gegenwärtig eine Basiskomponente im Rahmen der eGovernment-Initiative der Bayerischen Staatsregierung. Basiskomponenten sind IT-Anwendungen zur Unterstützung von Aufgaben, die in allen Geschäftsbereichen anfallen und von allen Geschäftsbereichen genutzt werden sollen.“
„Das Staatsministerium des Innern hat als Basiskomponentenfederführer im Jahr 2005 eine Landeslizenz der DMS/VBS-Software der Firma Fabasoft beschafft. Die Software ist derzeit in mehr als 30 Behörden aller Verwaltungsebenen mit insgesamt circa 7.000 Anwendern eingesetzt. Sie wird dort entsprechend ihrer vielseitigen funktionalen Möglichkeiten genutzt. Der Funktionsumfang reicht von der Erfassung von Metadaten über die Führung der elektronischen Akte (DMS) bis hin zur medien-bruchfreien Workflow-Lösung (VBS) und erfolgt nach den jeweiligen Bedürfnissen der nutzenden Behörden. Die Software wurde und wird kontinuierlich in ihrer Nutzerfreundlichkeit am Maßstab ressortübergreifend relevanter Anforderungen weiterentwickelt.“
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