Der Leistungskatalog LeiKa Standardisierungswerkzeug der Verwaltung
Mit dem Leistungskatalog (LeiKa) wird in Deutschland erstmals ein einheitliches und umfassendes Verzeichnis der Verwaltungsleistungen des Bundes, der Länder und der Kommunen aufgebaut.
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Als Leistung wird dabei das Handeln der öffentlichen Verwaltung bezeichnet, das nach außen gerichtet ist und auf das sowohl die Bürgerinnen und Bürger als auch Wirtschaft und gemeinnützige Träger einen Anspruch haben. Auch Leistungen Dritter – wie die von Körperschaften, Anstalten und Stiftungen oder beispielsweise die des TÜV als Beliehener des Staates – werden in den LeiKa aufgenommen.
Ziel ist eine zentrale Informationsbasis in Form eines Stammtext-Managements, die von allen Verwaltungsbereichen und für alle Kommunikationskanäle genutzt wird. Insgesamt beinhaltet LeiKa weit über 4.000 Leistungen, die nach einem systematisch definierten Schema unterteilt und beschrieben werden. LeiKa ist somit der Standard für öffentliche Leistungen. Er zählt zu den Anwendungen des IT-Planungsrates. Die Geschäfts- und Koordinierungsstelle LeiKa (GK LeiKa) ist im Ministerium der Finanzen des Landes Sachsen-Anhalt angesiedelt.
Zur besseren Übersicht wurden für alle Leistungen LeiKa-Schlüssel erzeugt und entsprechende Synonyme hinzugefügt. Auf dieser Basis trägt der LeiKa zur Harmonisierung der Benennung von Verwaltungsleistungen bei. Gleichzeitig dient er als Unterstützung der Verwaltungen bei der Aufbereitung von Informationen zu öffentlichen Leistungen und zur Definition von Zuständigkeiten in Internetportalen. Über www.leika2.metaredaktion.de der GK LeiKa kann die jeweils aktuelle Version des LeiKa eingesehen und heruntergeladen werden.
Der LeiKa bildet die Grundlage für ein föderales Stammtextmanagement. Durch ihn sollen Stammtexte zu öffentlichen Leistungen zur Verfügung gestellt werden. Stammtexte sind bundesweit einheitlich gültige Leistungsbeschreibungen, die von LeiKa-Nutzern nur wenig verändert oder ergänzt werden müssen.
Sie können in eigenen Anwendungen wie den Landeszuständigkeitsfindern genutzt werden. Im Rahmen des föderalen Stammtextmanagements wurden verschiedene Schnittstellen zu Bund, Ländern und Kommunen erstellt. Dadurch besteht die Möglichkeit, zentrale Änderungen zeitnah in alle Portale von Behörden zu leiten.
Redaktionelle Aufwendungen für Anpassungen von Informationen seitens der Länder und der Kommunen werden durch die Nutzung des LeiKa minimiert. Die Gefahr, über einen veralteten Sachstand zu informieren, wird geringer. Gleichzeitig bietet das Stammtext- und Ergänzungsmodell auf allen Ebenen die Möglichkeit, regionale Spezifika einzubinden.
In der Weiterentwicklung wurde der LeiKa zu LeiKa plus entscheidend ausgebaut. Der Katalog wurde mit neuen Merkmalen ergänzt, unter anderem wie eine öffentliche Leistung modular beschrieben werden soll (eigentliche Leistung + Ansprechpunkt / zuständige Stelle).
Zusätzlich wurden Qualitätsmerkmale für eine gute und leicht lesbare Leistungsbeschreibung definiert. Die Stammtexte sind nunmehr auch für mobile Applikationen und telefonische Beauskunftungen nutzbar, da hier bevorzugt kurze und prägnante Texte benötigt werden.
Mit seinem modularen Aufbau von Stammtexten bildet LeiKa die Basis für E-Government. Erst mit der Anwendung von LeiKa in allen Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung sowie seiner Verbindung mit Formularen und Prozessen wird ein standardisiertes Föderales Informationsmanagement ermöglicht.
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