Künstliche Intelligenz in der Verwaltung Niedersachsen gründet Kompetenzzentrum für KI
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Künstliche Intelligenz (KI) kann die Arbeit der Landesverwaltungen erheblich erleichtern, doch gerade die Nutzung digitaler Assistenten oder Chatbots steht noch am Anfang. Niedersachsen will die Entwicklung beschleunigen – und gründet ein Kompetenzzentrum für KI in der Verwaltung.

Niedersachsen setzt bei der Verwaltungsmodernisierung auf KI-Technologien: Ein neues Kompetenzzentrum für künstliche Intelligenz in der Verwaltung, kurz: KiKoN, soll künftig die Ressourcen bündeln und neue Anwendungen für KI erschließen. Ein Schwerpunkt sei dabei die Automatisierung von Routineprozessen, erläutert der CIO des Landes Niedersachsen, Dr. Horst Baier – etwa durch Chatbots, die Fragen zu Online-Anträgen beantworten. Beschäftigte der Landesregierung könnten so erheblich entlastet und Verwaltungsabläufe beschleunigt werden.
Beim Aufbau der Plattform soll der Dienstleister Dataport unterstützen, der KI-Projekte bereits in anderen Bundesländern umgesetzt hat. KiKoN sei dabei als Angebot an alle IT-Dienststellen gedacht, eigene Projekte und auch Personal einzubringen. In einer Auftaktveranstaltung im Januar hatte das niedersächsische Innenministerium die Idee den verschiedenen Landesressorts bereits vorgestellt.
Das Programm des KiKoN, das zunächst auf drei Jahre ausgelegt ist, gliedert sich in zwei Phasen:
In einer ersten, 6-monatigen Phase sollen mögliche Anwendungsfälle identifiziert und geprüft werden. Dafür will das Land 1 Million Euro bereitstellen. Die Leitung sollen zwei Personen aus der CIO-Stabstelle des Ministeriums übernehmen, während Dataport mit mindestens sechs weiteren Personen unterstützt. Die Zusammenarbeit ist zunächst virtuell und in Form regelmäßiger Arbeitstreffen geplant.
In der zweiten Phase, wenn es an die Umsetzung der definierten Projekte geht, sollen dann auch Arbeitsräume, etwa Coworking-Spaces, angemietet oder eingerichtet werden.
Schon heute werde KI in den verschiedensten Bereichen der Verwaltung angewendet: von Bilderkennungssoftware im Landeskriminalamt oder im Landesamt für Geoinformationen bis hin zu Spracherkennung in der Justiz, berichtet Dr. Horst Baier. In der Digitalstrategie, die das Land im Mai 2022 vorstellte, sind solche Einsatzszenarien bereits beschrieben. „Der Einsatz von KI ist essenziell, um die öffentliche Verwaltung modern aufzustellen“, so Baier.
Auch Torsten Koß, Vorstand bei Dataport für digitale Transformation, sieht die Chance für Verwaltungen, mit KI-Technologien ihre Ressourcen effizienter zu nutzen. „Doch damit KI den Beschäftigten in der Verwaltung einen echten Mehrwert bringt, muss sie zu ihren Bedürfnissen passen.“ Dafür brauche es den engen Austausch und Praxisbezug, wie ihn das geplante KiKoN ermöglicht.
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