eGovernment trifft eBusiness: Elektronischer Personalausweis und De-Mail als Infrastrukturprojekte des Bundes
Der Umgang mit Identitätsdaten für Kommunikation und Transaktionen im Internet gewinnt in der aktuellen IT-Diskussion mehr und mehr an Bedeutung. Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft sind sich in der Diagnose einig: Die immer stärkere Verlagerung unserer Arbeits-, Geschäfts- und Freizeitaktivitäten in die virtuelle Welt bringt zwar viele Freiheitsgrade und Effizienzgewinne mit sich, gleichzeitig aber auch eine neue Qualität und Quantität von Risiken.
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Die Vielzahl von PINs und Passwörtern, die jeder Einzelne für unterschiedliche Services anlegen und verwalten muss, die Sorglosigkeit der Bürgerinnen und Bürger bei der Herausgabe ihrer Daten und Wahl der Kommunikationskanäle und die kriminelle Energie, die sich dieser bedient, sind viel zitierte Beispiele dafür.
„Wer ist wer im Internet?“ war deshalb eine der zentralen Fragen des IT-Gipfels 2008, der die Komplexität des Themas und die verteilten Verantwortlichkeiten deutlich machte. Der Staat steht vor der Aufgabe, für eine Grundversorgung an Sicherheit, Verbindlichkeit und Vertraulichkeit der Kommunikation im Internet zu sorgen. Er kann – und muss – für den öffentlichen und privaten Sektor geeignete Rahmenbedingungen schaffen, was zuallererst gesetzliche Vorgaben und begleitende Qualitätssicherung, beispielsweise Zertifizierungsprozesse, bedeutet. Allerdings muss es zuweilen auch der Staat sein, der bestimmten Standards und IT-Infrastrukturen zu ihrer Marktreife verhilft, weil deren alleinige Beförderung durch einzelne Unternehmen nicht erwartet werden kann. Beispiele dafür sind zwei aktuelle Projekte des Bundesministeriums des Innern – der elektronische Personalausweis und De-Mail.
Beide Vorhaben stehen auf der Prioritätenliste des Beauftragten der Bundesregierung für Informationstechnik, Dr. Hans Bernhard Beus, weit oben. Zusammen bilden sie den Kern der eIdentity-Strategie, die mit dem Programm E-Government 2.0 im Jahr 2006 definiert wurde. Der neue Ausweis und De-Mail sind Katalysatoren für eGovernment, gehen jedoch in ihren Wirkbereichen weit darüber hinaus. Sie haben erheblichen praktischen Nutzen für eBusiness und eCommerce und können nur durch enge Zusammenarbeit von Verwaltung und Wirtschaft zum Erfolg geführt werden. 2008 wurden die Voraussetzungen für diese Kooperation geschaffen. 2009 starten die Pilotprojekte bzw. umfassende Testmaßnahmen. Sowohl der neue Personalausweis als auch De-Mail sollen 2010 in den Echtbetrieb starten und bundesweit zur Verfügung stehen.
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