eGovernment im Saarland Gemeinsames Datennetz geht an den Start

Autor Manfred Klein

Für den sicheren Datenaustausch zwischen den einzelnen Behörden existieren im Saarland derzeit zwei unterschiedliche Netze: das Landesdatennetz und das kommunale Netz – eGo-NET. Das im vergangenen Jahr im Land verabschiedete eGovernment-Gesetz macht nun den Weg frei für ein gemeinsames Netz – von dem vor allem die Kommunen profitieren.

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Der Ludwigsplatz in Saarbrücken mit der Ludwigskirche und der Staatskanzlei
Der Ludwigsplatz in Saarbrücken mit der Ludwigskirche und der Staatskanzlei
(©lehic - stock.adobe.com)

Das Projekt „Saarland Netz“ soll die Grundlage für den schnellen Datenaustausch zwischen allen Verwaltungseinheiten innerhalb des Saarlandes bereiten. Zudem soll das neue Netz nach Auskunft des Finanzstaatssekretär und CIO der Landesregierung, Prof. Dr. Ulli Meyer, die interkommunale Zusammenarbeit stärken und eine ebenenübergreifende Kooperation ermöglichen.

„Mit den beiden Projekten „NGA-Netzausbau Saar“ sowie „Gigabitprämie Saarland“ hatte die Staatskanzlei bereits zuvor den Grundstein für eine schnelle Breitbandversorgung von Bürgerinnen und Bürgern sowie saarländischen Unternehmen gelegt.“

„Mit dem Verwaltungsnetz Saarland werden in Zukunft Land und Kommunen ein gemeinsames Netz nutzen“, so Meyer weiter. In Zeiten steigender Cyberkriminalität sei es unabdingbar, dass Behörden über ein Netz verfügen würden, welches auf den neusten sicherheitstechnischen Standards basiere. Zudem fördere die Breitbandigkeit des Netzes die Ebenen übergreifende und interkommunale Zusammenarbeit im IT-Bereich. Die Möglichkeit zum Aufbau von Kompetenzzentren und der gemeinsame Betrieb von IT-Verfahren könne die Verwaltung am jeweiligen Standort von Aufgaben des IT Betriebs entlasten, listet Meyer die Vorteile der Zusammenarbeit auf.

„Durch die Bündelung der Nachfrage von Kommunen und Land nach breitbandigen Datenleitungen konnte dabei letztendlich auch ein für alle Verwaltungen attraktiver Gesamtpreis erreicht werden. Das Projekt steht dabei ganz im Zeichen des Government-Paktes, einer Vereinbarung von Land und Kommunen zur Durchführung gemeinsamer Government Projekte“, so Staatssekretär Meyer weiter.

„Nach der landesweiten Breitbandausbaumaßnahme NGA-Netzausbau Saar ist dies bereits das zweite deutschlandweit einzigartige Digitalisierungsprojekt von Land und eGo-Saar in diesem Jahr“, freut sich der Chef der Staatskanzlei, Jürgen Lennartz, „und es beweist den klaren Willen von Land und Kommunen durch Kooperationen Synergien zu heben. Diesen ebenso effizienten wie erfolgreichen Weg möchten wir auch in Zukunft gemeinsam fortsetzen.“

In der nun abgeschlossenen ersten Projektphase wurde ein exklusiv nutzbarer Glasfaserring entlang der Landkreisstädte beschafft. An diesen werden nun sukzessive Verwaltungseinheiten angeschlossen. Daniela Schlegel-Friedrich, als Landrätin und Vorsitzende des Zweckverbandes eGo-Saar, der die kommunalen Interessen im Projekt bündelt, spricht von einem Meilenstein der Verwaltungsdigitalisierung: „Wenn die Bearbeitung der Anträge der Bürgerinnen und Bürger zunehmend IT-gestützt ablaufen soll, geht dies nur mit schnellen und vor allem sicheren Datennetzen. Das Saarland hat mit seiner hohen Glasfaserdichte hier ideale Voraussetzungen, welche wir nun für die Verwaltung nutzbar machen.“

Für den saarländischen CIO, Prof. Dr. Ulli Meyer, der als Gesamt-IT-Stratege für die Umsetzung der Digitalisierungsvorhaben der aktuellen Legislaturperiode verantwortlich zeichnet, ist das Verwaltungsnetz die Basis für alles Weitere: „Wir haben im Saarland ambitionierte Ziele hinsichtlich der Digitalisierung der Verwaltung. Um diese erfolgreich umzusetzen werden wir den Weg der Kooperation mit den Kommunen konsequent fortführen. Als Modellregion werden wir die Digitalisierung zum Markenzeichen des Saarlandes machen. Dabei streben wir perspektivisch auch Kooperationen zum benachbarten europäischen Ausland an.“

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