Configuration Management Database Die Datenqualität ist entscheidend
Ein professionelles IT-Service-Management führt zu standardisierten IT-Prozessen und unterstützt die Öffentliche Verwaltung bei den immer öfter anstehenden Umstrukturierungen und Fusionen. Eine wichtige Voraussetzung ist die einheitliche Datenbasis der IT-Komponenten. Die Configuration Management Database (CMDB) hat sich dabei als Herzstück vieler IT-Serviceprozesse etabliert. Doch ohne ein gut geplantes Datenmodell und regelmäßige Audits verpufft die positive Wirkung schnell.
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Für IT-Service-Management müssen sowohl ein klares Bild der technologischen Realität in der Verwaltung vorliegen als auch eindeutige Prozesse implementiert werden. Für die Prozess-Seite empfiehlt sich die inzwischen etablierte IT Infrastructure Library (ITIL). Dahinter verbirgt sich eine Sammlung von Best Practices für verschiedene Disziplinen des IT-Service-Managements. ITIL hat sich als Standard für die entsprechenden Prozesse etabliert und bildet auch die Basis für die Norm ISO 20000. ITIL enthält Hilfestellungen für alle relevanten Prozesse, zum Beispiel beim Configuration Management oder beim Change Management. Eine aktuelle IT-Service-Management-Umfrage von Materna hat ergeben, dass 98 Prozent der Befragungsteilnehmer ITIL kennen. Derzeit geht der Trend insbesondere in Richtung Configuration Management: So planen 80 Prozent der Befragungsteilnehmer den Einsatz weiterer IT-Service-Management-Prozesse wie etwa Configuration Management.
Configuration Management befasst sich mit dem Soll-Zustand der IT-Infrastruktur und bildet auch in den einschlägigen Frameworks – wie zum Beispiel ITIL – eine wichtige Schnittstelle zu allen anderen IT-Serviceprozessen. Das Kernstück des Configuration Managements ist die Configuration Management Database (CMDB) als zentraler Datenpool für die Abbildung der IT-Infrastruktur. Sie bietet IT-Verantwortlichen eine Dokumentation dessen, was die IT verwaltet. Alle in ITIL beschriebenen IT-Serviceprozesse profitieren von der CMDB. In der CMDB sind die einzelnen „Configuration Items“ (CIs) abgelegt, die in der Behörde sowohl zur Erbringung oder zur Nutzung von IT-Services erforderlich sind, als auch deren Betriebsstatus und die Verknüpfung zu anderen CIs darstellen. CIs sind sämtliche Betriebsmittel und IT-Services wie Hardware, Software und andere Element der IT-Infrastruktur. Daher nimmt die CMDB eine Schlüsselposition ein, da sie im Gegensatz zu Werkzeugen des Asset Managements oder ähnlicher Disziplinen nicht einfach die verfügbaren Komponenten aufzeigt, sondern die Relationen zwischen CIs darstellt. Sie ist ein Repository, das im Idealfall jederzeit den aktuellen Soll-Zustand der IT-Infrastruktur widerspiegeln soll.
Für sich alleine betrachtet bietet eine CMDB aber noch keinen großen Mehrwert. Dieser entfaltet sich erst, wenn man sie als Informationspool für das IT-Service-Management versteht. Erst dadurch erhält die IT beispielsweise die Möglichkeit, anstehende Changes in ihrer Auswirkung vollständig abzuschätzen. Jeder Schritt im Rahmen eines Change Requests kann und sollte eng mit dem Configuration Management und der darunter liegenden CMDB verzahnt sein. Durch die in der CMDB abgebildeten Relationen der CIs können in jeder Change-Projektphase potenzielle Probleme oder Konflikte frühzeitig erkannt werden, lange bevor sie Auswirkungen auf die produktiven Systeme entfalten. Damit besitzt die IT ein probates Mittel, um die Servicequalität auf hohem Niveau zu halten.
Entscheidend für den Nutzen, den die IT-Serviceprozesse aus der CMDB ziehen können, ist die Datenqualität und Aktualität. Hier liegt die größte Herausforderung, weswegen bereits bei der Planung einer CMDB genaue Analysen unabdingbar sind. Denn, welche Detailtiefe die Datenbank besitzen soll und welche IT-Komponenten als CIs aufgenommen werden müssen, ist nicht standardisiert und sehr von der individuellen Situation im IT-Betrieb abhängig. „Viel hilft viel“ ist die falsche Devise; zu viele Informationen in der CMDB machen diese unübersichtlich und schmälern den Nutzwert.
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