Bericht der Bundesnetzagentur Schließen von Funklöchern dauert länger als gedacht

Quelle: dpa |

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Keine 4G-Funklöcher mehr zum Jahresende? Dieses Ziel werden die Mobilfunkanbieter wohl nicht erreichen. Umstritten ist die Umsetzung der Downloadgeschwindigkeit von 100 Megabit pro Sekunde: Laut Bundesnetzagentur liegt hier Telefónica weit zurück. Telefónica-Deutschland-CEO Markus Haas widerspricht.

Gefühlt wie im Funkloch: „Weiße Flecken“ sind Gebiete, in denen weder 4G/LTE noch 5G-Funksignale empfangen werden
Gefühlt wie im Funkloch: „Weiße Flecken“ sind Gebiete, in denen weder 4G/LTE noch 5G-Funksignale empfangen werden
(Bild: mazolafoto - stock.adobe.com)

Deutschlands Mobilfunk-Netzbetreiber sind beim Schließen von sogenannten weißen Flecken – also 4G-Funklöchern – spät dran. Wie aus einem Bericht der Bundesnetzagentur an ihren Beirat hervorgeht, wird voraussichtlich keiner der drei etablierten Betreiber eine entsprechende Ausbauauflage erfüllen. In der Frequenzauktion von 2019 verpflichteten sich die Firmen dazu, bis Ende 2022 in 500 bisherigen „weißen Flecken“ neue Funkstationen zu bauen. Dem Bericht zufolge ist Telefonica Deutschland (O2) erst bei 45, die Deutsche Telekom bei 28 und Vodafone bei 12. Die Firmen wollen sich gegenseitig Zugang verschaffen, sie sind für je ein Drittel der weißen Flecken zuständig.

Das Schreiben liegt der dpa vor, es dient als Diskussionsgrundlage für die Beiratssitzung am kommenden Montag. Die Gründe der Verzögerungen seien vielfältig, hieß es von der Netzagentur. „Hier ist im Einzelfall zu prüfen, welche Gründe für die Verzögerung angegeben werden und ob die Verzögerungen von den Netzbetreibern zu vertreten sind.“ Weiße Flecken sind Gebiete, in denen weder 4G/LTE- noch 5G-Funksignale empfangen werden. Die Ausbauauflage besagt, dass auch dort ein Download in einem Tempo von 100 Megabit pro Sekunde möglich sein muss.

Streng genommen sind weiße Flecken nach Definition der Bundesbehörde keine Funklöcher, weil dort zumindest 2G-Telefoniesignale zu empfangen sind. Im datengetriebenen Internetzeitalter dürften viele Bundesbürger weiße Flecken aber wie ein Funkloch empfinden.

Nach Angaben auf der Webseite breitband-monitor.de gab es im Oktober auf 2,94 Prozent der Fläche Deutschlands weiße Flecken. Hinzu kommt noch eine Fläche von 18,56 Prozent mit „grauen Flecken“, wo nur einer oder zwei der drei Netzbetreiber funken. Echte Funklöcher gibt es auf 0,32 Prozent der Fläche – dort ist nicht mal 2G zu empfangen.

Neben der Vorgabe für die weißen Flecken enthalten die Auktionsauflagen von 2019 die Verpflichtung, bis Ende 2022 in jedem Bundesland mindestens 98 Prozent der Haushalte mit einem Downloadspeed von mindestens 100 Megabit pro Sekunde abzudecken. „Telekom hat die Auflage bislang in 12 Bundesländern, Telefónica in fünf und Vodafone in 13 Bundesländern erfüllt“, schreiben die Vertreter der Behörde und beziehen sich dabei auf Meldungen der Firmen, die bis Anfang November in Bonn eingingen.

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