Homeoffice, Work-Life-Balance – Corona hat die Arbeitsbedingungen in der Öffentlichen Verwaltung auf den Kopf gestellt. Wie Kommunen vom New Work profitieren können, hat die KGSt untersucht.
Die Arbeitswelt im Umbruch. Dieses Bild wird oft genutzt, um die Veränderung der Arbeit beispielsweise durch die Globalisierung oder die Digitalisierung zu beschreiben. Bis vor rund anderthalb Jahren blieb es allerdings oftmals bei dieser Beschreibung. Der „Druck“ für eine wirkliche Veränderung fehlte. Durch die Corona-Pandemie hat sich dies geändert. Die Digitalisierung in Deutschland und damit verbunden die Art und Weise wie wir arbeiten, hat auf den ersten Blick einen enormen Schub verpasst bekommen.
Auf den Punkt gebracht
New Work im Detail
New Work ist vielseitig und es lohnt sich zu prüfen, wie einzelne Maßnahmen in der Verwaltung zum Einsatz kommen können. Mit der Umsetzung und Einführung kann jederzeit begonnen werden, egal, wo sich als Kommune ein Anlass bietet. Die folgenden kompakten Empfehlungen sollen dazu beitragen, dass wirksame Veränderungsimpulse gesetzt und ein guter Rahmen für Veränderungen geschaffen werden können.
Beginnen Sie jetzt! Es gibt viele Möglichkeiten anzufangen (Pilotbereich, Innovation Lab, an vielen kleinen Stellen in der Organisation oder mit einer bestimmten Praxis in der gesamten Organisation) Wichtig ist, für die eigene Organisation einen Weg zu finden, der zu ihr passt. Der Plan muss nicht perfekt sein, es muss möglich sein zu experimentieren und aus Erfolgen und Misserfolgen zu lernen.
Werfen Sie nicht alles über Bord! Wir möchten Sie motivieren sich New Work anzunehmen. Dies bedeutet aber nicht, alles „Alte“ direkt über Bord zu werfen. Viele Prozesse und Strukturen haben sich bewährt und bieten gerade in Veränderungsprozessen die notwendige Stabilität. New Work und die „alte Arbeit“ können gut nebeneinander und miteinander existieren.
Fördern Sie das Sinnerleben Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter! Wenn Personen in einer Organisation den Sinn in ihrer Tätigkeit verspüren sind sie motivierter und die Organisation dadurch erfolgreicher. Aber: Organisationen können der Arbeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keinen Sinn geben. Sie können nur das Sinnerleben fördern und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei unterstützen, einen Sinn in ihrem Handeln zu sehen.
Flexibilisieren Sie die Arbeit! Nutzen Sie mobile Arbeit und denken Sie über die Einrichtung von Co-Working-Spaces nach.
Sie müssen nicht gleich neu bauen! Passen Sie die Räume an die Arbeitsweisen/-methoden an. Mit der Überlegung, welche Arbeiten in welchem Umfang, wo und wie anfallen, lassen sich Kriterien zur Umsetzung von „New Work in Kommunen“ ableiten und Aufgaben Räumen bzw. Bereichen zuordnen.
Pandemie erzwingt Veränderung
Der Ausnahmezustand hat gezeigt, dass Kommunen die Arbeit von heute auf morgen in vielen Bereichen umstellen können. Städte, Kreise und Gemeinden haben flexibel reagiert, als es darum ging, die Arbeitsfähigkeit aufrechtzuerhalten. In wenigen Tagen wurden durch die IT mobile Endgeräte in Betrieb genommen und Netzwerke für das Arbeiten im Home-Office aufgerüstet. Außerdem wurde Software wie Videokonferenzsysteme in Windeseile angeschafft. Das alles zeigt beispielhaft die Leistungsfähigkeit und Flexibilität der Kommunen und ihrer kommunalen IT-Dienstleister.
Bildergalerie
Richten wir den Blick alleine auf Flexibilität und den Einsatz von Technologie, kann man sicherlich mit Fug und Recht behaupten, dass die Corona-Pandemie in Sachen Technologieeinsatz einiges beschleunigt hat, auch wenn viele Ad-hoc-Lösungen jetzt noch in den „Normalbetrieb“ zu überführen sind. Dieser Technologiesprung ist ein guter erster Schritt. Das allein wird aber nicht reichen, denn viele Verbesserungen wurden getreu dem Motto „In der Not gilt kein Gebot“ errungen.
Bei der Digitalisierung und der Gestaltung der neuen Arbeitswelt kann der Status quo nicht das Ziel sein. So gedacht, bleiben wir weit hinter den möglichen transformativen Potenzialen zurück. Zu oft wird noch auf die Imitation geübter physischer Prozesse in der digitalen Welt gesetzt und zu wenig über wirklich einschneidende Veränderungen nachgedacht. Aber genau darum geht es! Punktuelle Veränderungen allein reichen nicht aus. Gefragt ist eine gänzlich neue Haltung.
Und genau an dieser Stelle setzt New Work aus Sicht der KGSt an und beschreibt einen Ansatz, eine Haltung, der/die über isolierte Maßnahmen wie agile Methoden, neue Raumkonzepte und Selbstorganisation hinausgeht. Bei New Work muss das große Bild gezeichnet werden, welches alle Facetten der Arbeit betrifft. Nur so können Kommunen einen wirklichen Mehrwert für die Organisation, die Mitarbeitenden und schlussendlich für alle Akteure der örtlichen Gemeinschaft schaffen. Ganzheitlich verstanden und betrachtet, können die mit New Work verbundene Haltung und Methoden Kreativität und Innovationen fördern und auch die so oft beschworene Work-Life-Balance forcieren.
New Work bedeutet dabei insbesondere die Bürger und Kunden einer Kommune mit in den Blick zu nehmen. Denn auch für die örtliche Gemeinschaft ergeben sich neue Optionen. Beispielsweise eine Verwaltung, die
1. co-kreativ Verwaltungsservices gestaltet und optimiert.
2. gemeinsam mit der örtlichen Gemeinschaft in partizipativen Prozessen Kommune gestaltet.
3. sich und die Politik systematisch im Sinne von Open Government öffnet.
4. sich als attraktive Arbeitgeberin zukunftssicher aufstellt.
Ganzheitlich betrachten und verstehen bedeutet aber nicht, alles was möglich ist auch umzusetzen. Vielmehr geht es darum, einen passgenauen Weg zu finden. Dabei spielt vielmehr die örtliche Ausgangslage als die Größe einer Kommune die entscheidende Rolle. Beim Thema New Work gibt es daher weder einen richtigen Zeitpunkt für den Anfang noch eine Blaupause. Jede Kommune muss ihren eigenen Weg zur Umsetzung des New-Work-Ansatzes finden. Orientierung dabei bietet die KGSt-New-Work-Landkarte mit vier unterschiedlichen Stoßrichtungen, die Kommunen den Weg zum neuen Arbeiten ebnet.
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Stand vom 30.10.2020
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