„Pool für Mobilitätsdaten aufbauen“ Bürger fordern Verfügbarkeit von Verkehrsdaten

Autor Julia Mutzbauer

Vom Stau auf der Autobahn zur Wartezeit an den Ampeln bis zur Verspätung von Bussen und Bahnen: An zahlreichen Stellen werden bereits heute Mobilitätsdaten erfasst. Doch nur selten werden diese Informationen anderen zur Verfügung gestellt. Eine Bitkom-Umfrage zeigt: Viele Bürger unterstützen die Forderung, dass solche Daten öffentlich verfügbar gemacht werden.

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Die große Mehrheit der Bundesbürger (87 Prozent) wäre dazu bereit, ihre eigenen Mobilitätsdaten in anonymisierter Form zur Verfügung zu stellen
Die große Mehrheit der Bundesbürger (87 Prozent) wäre dazu bereit, ihre eigenen Mobilitätsdaten in anonymisierter Form zur Verfügung zu stellen
(© metamorworks – stock.adobe.com)

Mehr als drei Viertel der Bundesbürger (79 Prozent) fordern eine freie Verfügbarkeit von Mobilitätsdaten, um bestehende Verkehrsangebote zu vernetzen. So könnten Mobilitätsanbieter, Digitalunternehmen oder Startups bessere Angebote entwickeln. Denn aktuell ist nicht einmal jeder Zweite (49 Prozent) zufrieden mit den Mobilitätsangeboten in Deutschland. Nur gerade einmal 38 Prozent halten sie für innovativ. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

„Die Mobilität der Zukunft ist digital, vernetzt und autonom. Eine Voraussetzung dafür ist es, Verkehrsdaten wo immer möglich zu sammeln und breit verfügbar zu machen“, kommentiert Bitkom-Präsident Achim Berg. „Mobilitätsdaten sind viel zu kostbar, um sie in Silos wegzuschließen. Mit einer verantwortungsvollen Datennutzung können wir Verkehr nicht nur komfortabler und sicherer gestalten, sondern auch sehr viel umweltfreundlicher“, betont Berg.

Die große Mehrheit der Bundesbürger (87 Prozent) wäre auch dazu bereit, unter bestimmten Bedingungen ihre eigenen Mobilitätsdaten in anonymisierter Form zur Verfügung zu stellen. 6 von 10 (58 Prozent) würden dies tun, wenn sich dadurch auf ihrer eigenen Route der Verkehrsfluss verbessern würde. Jeder Zweite (50 Prozent) würde die Daten freigeben, wenn sich so die Qualität der aktuellen Verkehrsangebote steigern ließe. 42 Prozent würden dies auch im Gegenzug für den Zugriff auf Statistiken und weitere Rückschlüsse aus den Daten tun. 3 von 10 (30 Prozent) erwarten im Gegenzug, dass die öffentliche Forschung durch die Daten unterstützt wird. 16 Prozent würden ihre Daten nur zur Verfügung stellen, wenn sie dadurch finanzielle Vorteile hätten.

Nicht einmal jeder Achte (12 Prozent) gibt an, dass er seine persönlichen Mobilitätsdaten auch ohne eigene Vorteile freigeben würde. Nur 9 Prozent lehnen es kategorisch ab, Daten zur Verfügung zu stellen. Lediglich 4 Prozent machten keine Angaben. „Die Bereitschaft der Bürger, die Entwicklung einer digitalen, modernen und ressourcenschonenden Mobilität zu unterstützen, ist groß. Auf dieser Basis muss jetzt ein Pool für Mobilitätsdaten aufgebaut werden“, so der Bitkom-Präsident.

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