Open Government Collaboration Verwaltungen schöpfen die Potenziale noch nicht aus

Redakteur: Manfred Klein

Die Verwaltungswissenschaftler der Zeppelin Universität in Friedrichshafen habe­n ein Memorandum vorgestellt, das größere Anstrengungen bei Open Government forder­t. Nun folgt eine umfangreiche Studie, um die Forderungen des Memorandums zu unterstreichen und Optionen für die Umsetzung von Open Government und Open Dat­a zu diskutieren.

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Frei Daten für freie Bürger? Wie verändert das die Politik?
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(Foto: © olly - Fotolia.com)

Die Zeppelin Universität beschreibt die Zielsetzung der Untersuchung so: „Der Einsatz von IT hat bereits viele Prozesse des Regierungs- und Verwaltungshandeln vereinfacht. Dieses Potenzial ist aber noch lange nicht ausgeschöpft ist.“

Das Gutachten zu Open Government Collaboration zeige, dass Internet- und Web-2.0-Dienste die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure signifikant erleichtern könnten. Deshalb sei es nun auch möglich, die Zusammenarbeit für Dritte zu öffnen, zum Beispiel für Bürger, NGO oder bisher unbeteiligte Behörden.

Und weiter: „Die technischen Mittel, die eine offene Zusammenarbeit ermöglichen, sind oft in der Verwaltung schon vorhanden, werden bisher aber nicht eingesetzt, um Dritte einzubinden.“

„Das eröffnet für den Staat die Möglichkeit, auf die Intelligenz und Kraft einer großen Menge Freiwilliger zurückzugreifen, die meist sogar unentgeltlich tätig werden.“

In der Studie heißt es dazu: „Werden interne Dienste zur elektronischen Zusammenarbeit, Koopera­tion und Koproduktion mit Dritten frei zugänglich gemacht, lassen sich sogar offene Formen realisieren. Die offene IT-gestützte Zusammenarbeit beim Regieren und Verwalten (Open Government Collaboration) verknüpft diese Ansätze konsequent miteinander.“

Im Einzelnen werden dazu im vorgelegten Gutachten verschiedene Ansatzpunkte für eine offene IT-gestützte Zusammenarbeit genauer analysiert:

» Beim Crowd Funding geht es um die gemeinsame Finanzierung von Vorhaben aus der Bevölkerung her­aus. Dazu zählen Spendenplattformen, Bürgerkredite, Bürgerstiftungen und das Crowd Investing.

» Beim Wissensmanagement stehen der Aufbau einer gemeinsamen Wissensbasis und der gegenseitige Wissensaustausch im Mittelpunkt. Für eine offene gemeinsame Projektarbeit eignen sich Cloud Dienste und Software zum Projektmanagement und zur Zusammenarbeit. Mehrwerte werden durch virtuelle Arbeitsräume, Brainstorming-Dienste, Terminplaner und eine gemeinsame Dokumentenablage generiert. Mit einer Öffnung der Gremienarbeit kann mehr Transparenz über Aktivitäten und Entscheidungen hergestellt werden. Elektronische Vorgangsbearbeitungs- und Aktensysteme erlauben eine dokumenten-, vorgangs- und aktenbasierte Zusammenarbeit von Institutionen. Dies ermöglicht den Auf- und Ausbau von offenen Prozess- und Wertschöpfungsketten.

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