Informationsnetzwerke im Projektmanagement Mehr Akzeptanz für eGovernment

Autor / Redakteur: Robert Duchstein / Manfred Klein

Eine Studie zur Einführung der eID-Funktion des neuen Personalausweises belegt den positiven Einfluss von Informationsnetzwerken auf die Technologieakzeptanz. Akteure, die darin zentrale Positionen einnehmen, akzeptieren und nutzen eher neue eGovernment-Technologie. Wie lässt sich dieser Effekt für eGovernment-Projekte nutzen?

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(Foto: ag-visuell - Fotolia.com)

Bund, Länder und Kommunen verfolgen mit ihren eGovernment-Angeboten vielfältige Ziele. Durch die Einführung medienbruchfreier elektronischer Arbeitsabläufe, die Modernisierung von Prozessen und Kooperationen bei Infrastruktur und Serviceangeboten wollen die Verwaltungen zumeist Effizienzgewinne erzielen. Und Bürger sowie Unternehmen sollen gleichzeitig von der einfachen und schnellen Bereitstellung der Verwaltungsservices profitieren. eGovernment-Angebote erleichtern offenes und transparentes Verwaltungshandeln und sollen so zu einer nachhaltigen und guten Regierungsführung beitragen.

Diese Ziele können jedoch nur erreicht werden, wenn die eGovernment-Services auch von Bürgern, der Wirtschaft und Institutionen angenommen werden. In der Praxis schreckt die Komplexität vieler Dienste häufig ab und verhindert so eine flächendeckende Verbreitung.

Ohne ausreichende Nutzerakzeptanz bleiben aber auch bei innovativen und funktionalen Anwendungen die gewünschten Effizienzgewinne aus, und die teils hohen Entwicklungs- und Implementierungskosten können nicht amortisiert werden.

Spezialwissen als Treiber für Technologieakzeptanz

Für die Verwaltung sind die Einflussfaktoren auf die Akzeptanz der potenziellen Nutzer dieser Technologien von großer Bedeutung. Nur wenn diese bekannt sind, können neue eGovernment-Technologien so konzipiert, entwickelt und kommuniziert werden, dass möglichst hohe Nutzerzahlen erreicht werden.

Anerkannte und empirisch bestätigte Modelle zur Technologieakzeptanz sind das Technology Acceptance Model (TAM) und die „Diffusion of Innovations“-Theorie. Sie identifizieren geringe Komplexität, Benutzerfreundlichkeit und einen hohen funktionalen Nutzwert als die wichtigsten Akzeptanztreiber einer neuen Technologie. Jüngere Forschungsergebnisse legen zudem die Vermutung nahe, dass auch das individuelle Vertrauen der Nutzer, sowohl in die Verwaltung als auch in das Internet, von Bedeutung ist.

Die Wirkungszusammenhänge und Mechanismen hinter den genannten Akzeptanztreibern sind bislang jedoch weitgehend unerforscht. Wie nehmen Nutzer die Komplexität von eGovernment-Technologien wahr? Wie werden die Einschätzungen der Nutzer zu Benutzerfreundlichkeit und funktionalem Nutzwert beeinflusst? Die hier vorgestellte Studie, die im Rahmen einer Masterthesis mit Unterstützung von CSC, des IT-Stabes des Bundesinnenministeriums und des Fraunhofer FOKUS Instituts durchgeführt wurde, hat diese Fragen untersucht. Die Studie belegt, dass komplexes und implizites Fach- und Spezialwissen (tacit knowledge) diese klassischen Akzeptanztreiber beeinflusst.

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