Datenschutzkonferenz Marit Hansen übernimmt DSK-Vorsitz
Anbieter zum Thema
In diesem Jahr wechselt der Vorsitz der Datenschutzkonferenz vom Bund zum Land Schleswig-Holstein. Die offizielle Übergabe fand während der Veranstaltung zum Europäischen Datenschutztag statt.

„Der Data Act und der Zukunft des Datenschutzes“ war in diesem Jahr das Thema beim Treffen der Datenschutzkonferenz (DSK) anlässlich des Europäischen Datenschutztages. Auf der Agenda stand zudem als organisatorischer Punkt der turnusmäßige, jährliche Wechsel des Vorsitzes: Prof. Ulrich Kelber, Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), übergab den DSK-Vorsitz für 2023 an die Landesdatenschutzbeauftragte Schleswig-Holsteins, Dr. Marit Hansen.
Der enge Austausch und das Bestreben, deutschlandweit einheitliche Positionen bei Datenschutz-Themen zu erreichen, sind von enormem Wert
Die Diplominformatikerin verfügt über langjährige Erfahrungen. Seit 1995 im Datenschutz Schleswig-Holsteins tätig, arbeitete sie ab 2008 als stellvertretende Landesbeauftragte, seit 2015 ist sie Landesbeauftragte für Datenschutz und leitet das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz in Kiel (ULD). Sie betont die Bedeutung der Datenschutz-Grundverordnung. Diese habe nicht nur den Datenschutz gestärkt, auch die Zusammenarbeit der Datenschutzaufsichtsbehörden untereinander sei deutlich intensiver geworden.
Dieser Austausch sei auch wichtig, um auf europäischer Ebene mit einer Stimme zu sprechen, somit der gemeinsamen Position Gewicht zu verleihen und grundlegende Themen voranzubringen, so Hansen.
Sie kündigte ein arbeitsreiches Jahr an: Umfangreiche Aufgaben ergäben sich aus EU-Bestimmungen wie dem Digital Markets Act, dem Data Governance Act oder dem AI Act, aber auch in Deutschland selbst, etwa durch das Hinweisgeberschutzgesetz, das Beschäftigten- und das Forschungsdatenschutzgesetz. Nach der ersten Zwischenkonferenz am 31. Januar sind daher drei weitere Präsenzkonferenzen in Rendsburg, Kiel und Lübeck sowie Videokonferenzen geplant. Auch die einzelnen DSK-Arbeitskreise würden engmaschig zusammenarbeiten.
Detail am Rande: ChatGPT ist natürlich auch im Kreis der Datenschützer längst ein Thema. Die neue DSK-Vorsitzende demonstrierte einen kritischen, aber auch offenen Umgang mit der KI und durchaus Sinn für Humor, als sie von ihren Tests im Vorfeld berichtete: Unter anderem habe der Chatbot geantwortet, die Datenschutzkonferenz würde nicht durch eine bestimmte Person, sondern von allen Teilnehmern gemeinsam geleitet.
Informationen zur Veranstaltung
Die Veranstaltungen zum Europäischen Datenschutztag bilden jeweils den Anschluss des Konferenzjahres der DSK. In diesem Jahr fand die Veranstaltung „Der Data Act und der Zukunft des Datenschutzes“ am 30.Januar statt – mit Impulsvorträge von Anu Talus, der finnischen Datenschutzbeauftragten, und von Damian Boeselager, Mitglied des Europäischen Parlaments (MdEP). In der anschließenden Podiumsdiskussion sprachen Birgit Sippel (MdEP), Rebekka Weiß (Bitkom), Tyson Barker (Atlantic Council) und Karsten Behn (BfDI) über den EU-US-Datenschutzrahmen. Die Veranstaltung im Januar 2024 soll in der schleswig-holsteinischen Landesvertretung in Berlin stattfinden.
(ID:49042624)