Digitalpakt Schule: der Sicherheitsaspekt Eine Fundgrube ungeschützter Daten

Von Ira Zahorsky |

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Schulen sind ein beliebtes Ziel für Cyberkriminelle, da die Sicherheitsvorkehrungen oft zu wünschen übrig lassen. Wie kann man die sensiblen Daten, die im Schulnetzwerk hinterlegt sind, schützen? Und welche Rolle spielt der Digitalpakt Schule dabei?

Im Zuge des Digitalpakts wurden zahlreiche Windows-Rechner, Android- und iOS-Geräte angeschafft. Diese müssen abgesichert werden – genau wie die restliche Schul-IT-Systemlandschaft.
Im Zuge des Digitalpakts wurden zahlreiche Windows-Rechner, Android- und iOS-Geräte angeschafft. Diese müssen abgesichert werden – genau wie die restliche Schul-IT-Systemlandschaft.
(Bild: sutthinon602 - stock.adobe.com)

Zahlreiche IT-Komponenten kommen heute im Unterricht zum Einsatz: PCs, Tablets, Notebooks, Smartphones – von der Bildungseinrichtung zur Verfügung gestellte, ebenso wie eigene (BYOD). Cyberkriminelle haben schnell herausgefunden, dass es mit der Absicherung der schulischen IT-Landschaften nicht zum Besten bestellt ist. Einer Erhebung von Check Point Research zufolge nahmen die Angriffe in den Jahren 2021 und 2022 weltweit um 114 Prozent zu. „Die Umstellung auf Fernunterricht hat die potenzielle Angriffsfläche erheblich vergrößert“, stellt Omer Dembinsky, Data Group Manager bei Check Point, fest. Der Einsatz von Sicherheitslösungen ist daher essentiell, da es auch um sensible Daten von Minderjährigen geht.

Absicherung ist unumgänglich

Für die IT an Schulen ist meist wenig Personal verfügbar, weiß Falko Sperling, Enterprise Account Executive bei Sophos. Dennoch sollten Security-Lösungen auf allen Geräten in der Verwaltung, den Netzwerken und den Klassenräumen zur Grundausstattung gehören, darin sind sich die Anbieter einig. Diese sei unabhängig vom Medienentwicklungsplan (MEP) förderfähig, erklärt ­Lajos Sperling, Pressesprecher des deutschen IT-Sicherheitsherstellers Securepoint. „Lernen muss sicher möglich sein, daher ist der Schutz vor Schadprogrammen und anderen Cyberattacken grundlegend unumgänglich“, fasst Hendrik Flierman, Vice President Global Sales & Marketing bei G Data Cyberdefense zusammen.

Die Grundlage dafür ist eine umfassende, effiziente und leicht administrierbare Absicherung der vernetzten Geräte. „Die individuellen Bedürfnisse der Schulen gehen stark auseinander“, erzählt Peter Neumeier, Director of Channel Sales DACH bei Eset Deutschland, von seinen Erfahrungen. „Manche Bildungseinrichtungen haben ihre Digitalisierung schon hinter sich, andere warten noch auf die Ersteinrichtung von Geräten – oder haben mangels eigener Ressourcen die erforderlichen Anträge noch nicht gestellt oder nicht ­bearbeiten können, um vom Digitalpakt zu profitieren“, erklärt er die Ausgangssituationen.

Hürden auf dem Weg zum Geld

Überhaupt scheint der Digitalpakt noch ein schwieriges Thema zu sein. Dem Bitkom zufolge sind bis Ende 2021 aus allen Teilen des Digitalpakts Schule lediglich 19 Prozent der zur Verfügung stehenden 6,5 Milliarden Euro abgeflossen. Bezogen auf den Basis-Digitalpakt sind das gerade einmal 8,5 Prozent der zur Verfügung stehenden Mittel. Eset-Channel-Chef Neumeier spricht von „immensen bürokratischen Hürden“. Außerdem gibt es unterschiedliche Anforderungen von Bundesland zu Bundesland. Nicht jede Schule hat Anspruch auf die Förderung oder andere Behörden entscheiden, wofür das Geld verwendet wird. Die IT-Sicherheit kommt dabei oft zu kurz. Das bestätigt auch der britische Sicherheitsspezialist Avast. Die Schulen gäben die Mittel in erster Linie für die eigentliche Digitalisierung, sprich Hardware, aus. Die IT-Sicherheit habe bei diesen Projekten noch nicht den Stellenwert, den sie haben müsste.

Die Bundesregierung will gemeinsam mit den Ländern einen Digitalpakt 2.0 auf den Weg bringen, um die Finanzierung digitaler Bildung über 2024 hinaus sicherzustellen. „Doch zunächst müssen die Schulen besser unterstützt werden, die Mittel aus dem Digitalpakt 1.0 abzurufen“, drängt Bitkom-Präsident Achim Berg. Zudem müssen für die künftige Planung die Anbieter mit am Tisch sitzen, ist Berg überzeugt. Und wie gehen diese das Thema Security in deutschen Schulen an?

Auf der nächsten Seite: Handlungsempfehlungen.

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