Zentrales Bürgerkonto für alle BundID wird Schlüssel zu Verwaltungsleistungen

Von Nicola Hauptmann Lesedauer: 2 min

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Deutschlandweit sollen sich Bürger künftig über das digitale Bürgerkonto BundID identifizieren und Anträge stellen können. Was aber ist in puncto Nutzerfreundlichkeit geplant?

Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium des Inneren und für Heimat und CIO der Bundesregierung: „BundID ist die modernste und sicherste ID im Netz“
Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium des Inneren und für Heimat und CIO der Bundesregierung: „BundID ist die modernste und sicherste ID im Netz“
(© Henning Schacht)

Der CIO der Bundesregierung, Dr. Markus Richter, twitterte kürzlich über die BundID, das Nutzerkonto des Bundes,: „Wer’s hat, behält’s in aller Regel und nutzt’s intensiver denn je“. Wer es hat – das sind in jedem Fall die über 2,5 Millionen Studierenden, Fachschülerinnen und -schüler, die seit März die Energiepreispauschale beantragt haben, denn die BundID wird für diese Anträge zwingend benötigt. Für eine weitere Nutzung braucht es Optionen – derzeit ist die BundID in über 50 Onlinedienste eingebunden – und auch das Nutzererlebnis sollte stimmen. Im Falle der Energiepreispauschale zieht der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Jens Brandenburg aus dem zuständigen Bundesbildungsministerium ein positives Fazit: Die Beantragung funktioniere sicher, schnell und unkompliziert und das Geld sei in den meisten Fällen innerhalb von zwei Werktagen auf dem Konto.

Nur ist der rasante Anstieg der Erstnutzer in diesem Fall der Tatsache geschuldet, dass den Antragstellenden keine andere Wahl blieb. Was aber ist geplant, um insgesamt ein gutes Nutzererlebnis zu erreichen und die BundID zu einer anerkannten und weitverbreiteten Lösung zu machen? eGovernment hat im Bundesinnenministerium nachgefragt.

„Das Bundesministerium des Innern und für Heimat evaluiert die bestehenden Angebote kontinuierlich anhand des Feedbacks der Bürgerinnen und Bürger und arbeitet gemeinsam mit den jeweiligen Projektpartnern an weiteren Verbesserungen“, heißt es. Das gelte auch für den Online-Ausweis, die AusweisApp2, den Pin-Rücksetz- und Aktivierungsdienst und die BundID. „Bei der Weiterentwicklung der BundID fließen Ergebnisse von Tests mit Nutzenden ein.“

Das Vorhaben „Digitale Identitäten“ spielt dabei eine zentrale Rolle – im Grunde kein einzelnes Projekt, sondern eine komplexe, umfassende Infrastrukturmaßnahme. Zu den wesentlichen Aufgaben dieses Vorhabens gehöre es, bestehende Komponenten der Infrastruktur auf Skalierbarkeit hin weiterzuentwickeln und zu härten, um eine beständig hohe Verfügbarkeit der Infrastruktur zu erreichen. „Zu den Herausforderungen zählt, dass die einzelnen Komponenten, wie bspw. der eID-Client, weiterentwickelt werden müssen. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass alle Komponenten wesentlich höhere Transaktionsraten bedienen“, erläutert eine Sprecherin des BMI. Zudem will das Ministerium noch 2023 eine bundesweite, crossmediale Kommunikationskampagne zur Bewerbung der BundID und auch des Online-Ausweises in Verbindung mit konkreten Anwendungsmöglichkeiten bei Bürgerinnen und Bürgern umsetzen. „Die Kampagne denkt alle Berührungspunkte der Bürgerinnen und Bürger mit dem Online-Ausweis mit, wozu der Erstkontakt in Bürgerämtern gehört.“

An der Fokussierung auf eine digitale Identifizierung mit der eID gibt es dennoch Kritik – etwa vom Bitkom oder von der bayerischen Digitalministerin Judith Gerlach. Sie plädiert dafür, die Elster-Zertifikate als Brückenlösung zur Identifizierung zu erhalten. Wichtig sei ein einfach zu nutzendes und für alle verfügbares Authentifizierungsmittel. Der Bund müsse seine Hausaufgaben machen und die Smart eID mit einfacher Handhabung verfügbar machen, sagte sie im Interview mit eGovernment.

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