Umfrageergebnisse Wähler fordern mehr digitale Teilhabe

Eva Hornauer

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Digitalisierung und die Nutzung von digitalen Leistungen sind in aller Munde. Dennoch fühlen sich die meisten Wahlberechtigten in Sachen digitale Teilhabe als Bürger zweiter Klasse.

„Die Vielfalt des digitalen Engagements hat (...) mehr Sichtbarkeit verdient und sollte politisch stärker gewürdigt sowie ideell, finanziell und strukturell gefördert werden“, so Anna-Lena Hosenfeld, Geschäftsführerin von „Digital für alle“
„Die Vielfalt des digitalen Engagements hat (...) mehr Sichtbarkeit verdient und sollte politisch stärker gewürdigt sowie ideell, finanziell und strukturell gefördert werden“, so Anna-Lena Hosenfeld, Geschäftsführerin von „Digital für alle“
(© Jérôme Rommé – stock.adobe.com)

Laut einer Umfrage unter mehr als 1.000 Bürgern in Deutschland, die Bitkom in Auftrag gegeben hat und deren Ergebnisse von der Initiative „Digital für alle“ veröffentlicht wurden, sehen diese im Ausbau der digitalen Infrastruktur (90 Prozent), der Stärkung der Cyber-Sicherheit (85 Prozent) und der digitalen Teilhabe (82 Prozent) wichtige Baustellen für die neue Bundesregierung. Die Initiative,die sich aus 27 Organisationen aus unterschiedlichen Bereichen zusammensetzt und zu denen auch der Umfrageauftraggeber Bitkom zählt, sieht in den Umfrageergebnissen die deutlichen digitalpolitischen Wünsche der Wahlberechtigten abgebildet.

Digitalisierung für Alle

Um diesen Wünschen gerecht zu werden, müsse Digitalisierung als ein gesamtgesellschaftlicher Prozess verstanden werden, von dem alle Menschen in Deutschland profitieren – unabhängig von Alter, Wohnort oder den finanziellen Möglichkeiten. An die kommende Bundesregierung stellt Anna-Lena Hosenfeld, Geschäftsführerin von „Digital für alle", deshalb klare Forderungen: „Die kommende Bundesregierung muss Digitalkompetenzen im Land endlich gezielt fördern, um alle Menschen fit für den Alltag in einer zunehmend digitalisierten Welt zu machen. Diese Offensive muss in allen Teilen der Gesellschaft ansetzen.“

Maßnahmen zur Förderung der digitalen Teilhabe

Im Rahmen der Umfrage wurden die Teilnehmer gefragt, welche Maßnahmen sie sich zur Förderung der digitalen Teilhabe von der neuen Bundesregierung wünschen (siehe Grafik). Dabei sprachen sich 81 Prozent für die Verbesserung der Verfügbarkeit von Breitband-Internet, 74 Prozent für die Förderung digitaler Medien- und Informationskompetenzen für alle und 66 Prozent für die Gestaltung von barrierefreien, digitalen Angeboten aus.

In flächendeckenden Unterstützungsangeboten sehen 53 Prozent der Befragten ein wichtiges Instrument zur Förderung der digitalen Teilhabe. Darunter versteht die Initiative Angebote, die vor Ort Informationen und Hilfestellung in digitalen Fragen anbieten. Begleitpersonen oder Zentren, die auch für Menschen im ländlichen Raum erreichbar sind und die über IT-Themen informieren, sind Beispiele dafür. Zwar existierten bereits einige Angebote dieser Art, jedoch seien diese noch wenig bekannt.

Anlässlich des Digitaltags werden Studien zur digitalen Teilhabe durchgeführt. Befragt werden mehr als 1.000 Bundesbürger im Alter ab 16 Jahren
Anlässlich des Digitaltags werden Studien zur digitalen Teilhabe durchgeführt. Befragt werden mehr als 1.000 Bundesbürger im Alter ab 16 Jahren
(© Bitkom)

In der Schaffung von Erfahrungs- und Erprobungsräumen sehen, im Vergleich zu den zuvor genannten Maßnahmen, nur 37 Prozent ein geeignetes Instrument zur Förderung der digitalen Teilhabe. Auch die Finanzierung einer digitalen Grundausstattung – wie auch immer diese gestaltet werden würde – finden nur 34 Prozent sinnvoll. Einig waren sich die Befragt aber in einem Punkt: Um digitale Teilhabe für alle zu ermöglichen müssen Fördermaßnahmen beschlossen werden.

Dritter bundesweiter Digitaltag

Mit der Veröffentlichung der Zahlen soll auf den hohen Stellenwert der digitalen Teilhabe in der Bevölkerung aufmerksam gemacht werden, denn die „Vielfalt des digitalen Engagements hat (...) mehr Sichtbarkeit verdient und sollte politisch stärker gewürdigt sowie ideell, finanziell und strukturell gefördert werden“, so Hosenfeld.

Um diese Sichtbarkeit und Anerkennung weiter zu fördern, findet am 24. Juni 2022 der dritte bundesweite Digitaltag statt, dessen Trägerin die Initiative „Digital für alle“ ist. Hier sollen die unterschiedlichen Aspekte – die Herausforderungen, Möglichkeiten, Ängste und Sorgen – der Digitalisierung beleuchtet und diskutiert werden.

Viele weitere interessante Fakten finden Sie auch in unserer Zahl der Woche.

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