Digitale Resilienz Studie bescheinigt Kommunen große Herausforderungen

Von Johannes Kapfer Lesedauer: 3 min

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47 Prozent aller Kommunalverwaltungen und Unternehmen der Öffentlichen Hand sehen – laut einer Studie von IONOS – zukünftig Probleme bei der Besetzung offener Stellen.

Ein Viertel der Befragten einer neuen Studie von IONOS gaben an, dass die Digitalisierungsstrategien in ihren Häusern massiv unterhalb der Möglichkeiten rangieren.
Ein Viertel der Befragten einer neuen Studie von IONOS gaben an, dass die Digitalisierungsstrategien in ihren Häusern massiv unterhalb der Möglichkeiten rangieren.
(© MUKESH - stock.adobe.com)

Eine neue Studie des Beratungsunternehmens Techconsult GmbH zur „Digitalen Resilienz in Kommunalverwaltungen“, die im im Auftrag von IONOS erstellt wurde, bescheinigt der Öffentlichen Verwaltung großen Handlungsbedarf hinsichtlich des digitalen Wandels und zeigt darüber hinaus auf, welcher Handlungsbedarf besteht und wie dieser ausgestaltet werden könnte.

IT-Sicherheit stellt Mammutaufgabe dar

Im Rahmen der Studie wurden Entscheiderinnen und Entscheider aus 194 Kommunalverwaltungen sowie aus Dienstleistern der Öffentlichen Hand befragt. Als eine der größten Herausforderungen kristallisierte sich dabei die effiziente und nachhaltige Sicherung der IT-Infrastruktur heraus. In Zeiten von immer raffinierteren Angriffen – sowohl auf Strukturen der Öffentlichen Verwaltung als auch des Gesundheitswesens – stellt es für rund 21 Prozent der Befragten eine schier unlösbare Aufgabe dar, ein gleichermaßen hohes wie den gesetzlichen Vorgaben entsprechendes Sicherheitskonzept umzusetzen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen würden sowohl die Daten- als auch Anwendungssicherheit verkomplizieren, gaben die Befragten an.

Etwa ein Viertel der Studienteilnehmer hatten in der Vergangenheit bereits mit Datenpannen und/oder Cyberattacken zu kämpfen und sind sich der Unabdingbarkeit der IT-Sicherheit mehr als nur bewusst. Dennoch könnten sie viele Anforderungen erst nach einer Sicherheitsverletzung umsetzen, da ihnen im Vorfeld schlicht zu wenig Kapital oder Personal für diese Aufgabe zu Verfügung gestanden hätten.

Die Befragten gaben zudem im Verlauf der Studie an, dass sich das kollektive Bewusstsein hinsichtlich der IT-Sicherheit grundlegend ändern müsse, da in der Öffentlichen Verwaltung auf täglicher Basis ein breites Spektrum an sensiblen Datensätzen –von personenbezogenen Daten bis hin zur als geheim klassifizierten Informationen – verarbeitet werden.

Eine dünne Personaldecke verstärkt das Problem

Neben fehlenden Finanzmitteln und unausgereiften Digitalisierungsstrategien stellt – laut der neu veröffentlichten Studie – insbesondere die dünne Personaldecke in der IT die Entscheiderinnen und Entscheider vor stets neue Herausforderungen. Der demographische Wandel, der im Laufe der nächsten Jahre die Personaldecke weiter ausdünnen wird, hat darüber hinaus zur Folge, dass zukünftig mehr externe Partner in Verwaltungsalltag eingebunden werden müssen. Da die Gehaltsstruktur in der freien Wirtschaft deutlich dynamischer gestaltet ist als bei der Öffentlichen Hand muss dementsprechend in den zukünftigen Haushaltsplänen ein deutlich höheres Budget für die Beschaffung, die Wartung und den Betrieb der IT-Infrastruktur berücksichtigt werden.

Knapp 23 Prozent der Befragten gaben an, dass die Digitalisierungsstrategien in ihren Häusern massiv unterhalb der Möglichkeiten rangieren. Durch solche Strategien könnten sich besonders kleinere Kommunalverwaltungen untereinander abstimmen und gemeinsam die Hürden auf dem Weg der Digitalisierung angehen.

Gesteigerte Unabhängigkeit durch passgenaue Clouds

Hybride Cloudsysteme können die Vorteile von Public Clouds und Souveränen Clouds miteinander kombinieren. Das ist an und für sich kein Novum. Bislang konnte aufgrund von rechtlichen Vorgaben kein solches System in der Öffentlichten Verwaltung zum Einsatz kommen. Zu hoch waren die Sicherheitsbedenken von Seiten der Verantwortlichen und auch die Datensouveränitätsfrage konnte nicht immer abschließend geklärt werden. Auch die Bindung an ausschließlich einen Anbieter von Cloudsystemen bereitet den Enscheiderinnen und Entscheidern Bauchschmerzen. In der IONOS-Studie gaben etwas mehr als ein Drittel der Studienteilnehmer an, dass genau aus diesem Grund der bedarfsgerechte Einsatz von sogenannten Multicloudsystemen ihrerseits durchaus in Betracht gezogen wird.

„Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen den Handlungsbedarf für Kommunalverwaltungen, um ihre digitale Resilienz zu stärken. Die gezielte Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie, nachhaltige Investitionen in IT-Personal und die Nutzung geeigneter Cloud-Technologien sind entscheidend, um den Herausforderungen des digitalen Wandels erfolgreich zu begegnen”, sagt Jan Schruf, Head of Public Sales bei IONOS.

Die Studie zeige darüber hinaus klare Erwartungen an Cloud-Anbieter seitens der Kommunalverwaltungen und Unternehmen. Neben einer hohen IT-Sicherheit und ständigen Verfügbarkeit fordere die Mehrheit der Befragten einen Service, der auf ihre individuellen Ziele zugeschnitten sei, so Schruf.

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Anbieter und Nutzer von Cloudsystemen werden zukünftig wohl kaum um maßgeschneiderte Lösungen herumkommen. Schließlich gibt es kaum einen Sektor, der derart viele Datensätze zu verarbeiten hat wie die Öffentliche Verwaltung. Der kürzlich beschlossene Data-Act der EU könnte ab dem nächsten Jahr solche „Clouds nach Maß“ durch die Vereinfachung des sogenannten Cloud-Switchings auch für diejenigen Kommunen und Behörden schmackhaft machen, die bislang die finanziellen Mittel dafür nur schwer aufbringen konnten.

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