eGovernment allein ist zu wenig Leben in der Smart City und im Smart Village

Autor / Redakteur: Franz-Reinhard Habbel / Manfred Klein

Politik und Verwaltung brauchen ganzheitliche IT-basierte Konzepte zur Entwicklung der Kommunen – eGovernment ist zu wenig. Der IT-Gipfel in Darmstadt hat es im vergangenen Jahr deutlich gemacht: Die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) verändern die Art und Weise wie wir leben, arbeiten, lernen und unsere Freizeit verbringen. Für Politik und Verwaltung bedeutet dies, ständig Strukturen und Aufgaben zu überprüfen, ob Staat und Kommunen den damit gestellten Anforderungen an die Infrastruktur und an das Gemeinwesen gerecht werden. Nur ein dynamischer Staat wird in der Lage sein, flexibel auf die sich ständig wandelnden Anforderungen zu reagieren. eGovernment allein reicht nicht aus, diesen Transformationsprozess zu gestalten.

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Die Lebensqualität und die Wettbewerbsfähigkeit der Städte und Gemeinden werden wir nur erhalten, wenn wir eine umfassende IT-gestützte Entwicklungsstrategie der Kommunen umsetzen. Noch ganz am Anfang steht in Deutschland der Anspruch, mit IKT globale gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen. Dazu zählen Klimaschutz, Energieversorgung, demografischer Wandel, Migration und Globalisierung. Einzelne Lösungsansätze sind zwar vorhanden, aber es fehlt an einer Gesamtstrategie. Wie können wir Städte und Gemeinden emissionsfrei machen? Wie können wir durch intelligente Systeme Verkehrstaus überflüssig machen? Wie können wir die Sicherheit in den Kommunen erhöhen? Wie können wir durch Web 2.0 Bürger in die Gesamtstrategie einbinden und zu Akteuren (Bürgerselbstverwaltung) machen?

Übergreifender eGovernment-Ansatz

eGovernment mit seiner zentralen Ausrichtung auf die Verwaltungsmodernisierung wird der Notwendigkeit einer umfassenden Gesamtsteuerung einer Stadt oder Region nicht gerecht. Aus eGovernment muss Smart City oder Smart Village werden. Damit ist ein intelligenter Technologieeinsatz in einer Stadt oder Gemeinde gemeint. SMART setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern standardise (Vereinheitlichung) monitor (Überwachung), accoutability (Übernahme von Verantwortung), reThink (Überdenken) und transformation (Transformation).

Unter Smart-City versteht man eine Stadt, in der alle Informationssysteme aus den Bereichen eGovernment, Business, Gesundheit und Mobilität u.s.w. miteinander korrespondieren und isolierte Dienste ganzheitlich zusammengeführt werden.

Smart City ist eine Art Cluster Bildung auf lokaler Eben und beinhaltet die Zusammenführung von Services und Einrichtungen mit klarer Fokussierung auf die Kunden wie Bürger und Unternehmen.

Es geht darum, alle Infrastrukturen wie Straßen, Gebäude, Tunnel, Brücken u.s.w. intelligent zu machen und an Info-Systeme anzuschließen und zu steuern. Sensoren machen es möglich, bestimmte Zustände von Gegen-ständen oder Einrichtungen zu identifizieren und auszuwerten.

Smart Cities bringen Menschen und Organisationen in das globale Netzwerk und ermöglich dadurch neue Formen von Bildung, von Arbeitswelten und der Erstellung von Produkten und der Bereitstellung von Dienstleistungen.

Die Stadt als Arbeits- und Lebensraum, als Bildungsraum oder als Gesundheitscenter rückt damit in Mittelpunkt einer umfassenden IT-Steuerung.

Das Internet der Dinge wird jegliche Infrastrukturen der Kommune über Sensoren online stellen und damit transparent hinsichtlich der Ressourcen und der Nutzung machen.

Das neue Internetprotokoll IPv6 wird eine Fülle von Gegenständen bis hin zu einzelnen Dokumenten mit einer eigenen IP-Adresse ausstatten und damit „intelligent“ machen.

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