Schwerpunkte der künftigen GIS-Entwicklung Geoinformationen sind integraler Bestandtei­l von eGovernment

Autor / Redakteur: Susanne Kleemann, Dr. Georg Thiel, BMI / Manfred Klein

Die Bereitstellung von Geodaten entscheidet zunehmend über die Standortqualität ganzer Länder. Den Bestrebungen eine deutschlandweite Geodaten-Infrastruktur zu etablieren, kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Nun hat hat der Bund eine Reihe weiterer Maßnahmen begonnen, um dieses Ziel zu erreichen.

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Die Welt wird digital – Geoinformationen sind für die neuen Dienstleistungen unverzichtbar
Die Welt wird digital – Geoinformationen sind für die neuen Dienstleistungen unverzichtbar
(Foto: ©_Andrea_Danti-Fotolia-com)

Die Bundesregierung hat am 7. November 2012 den vom Bundesinnenminister vorgelegten 3. Geo-Fortschrittsbericht der Bundesregierung beschlossen und dem Bundestag vorgelegt (Deutscher Bundestag, Drucksache 17/11449). Der Bericht verdeutlicht die Komplexität der anstehenden Aufgaben bei der Fortentwicklung des Geo­informationswesens im nationalen und internationalen Kontext. Im Vordergrund stehen dabei insbesondere die Qualität der bereitgestellten Geodaten und ihre Nutzungsbedingungen.

Der Bericht unterstreicht, dass diese Aufgabe nur gelingen kann, wenn sich Wissenschaft, Wirtschaft und alle föderalen Ebenen – Bund, Länder, Kommunen – auf ein kohärentes, von innovativem Denken geprägtes, zügiges Vorgehen verständigen. Der Bericht formuliert hierzu Leitgedanken für die Fortentwicklung des Geo­informationswesens. Ziel ist es, die Bundesrepublik zu einem weltweit führenden Innovationsstandort für Geoinformationswesen weiterzuentwickeln.

Da das Bundesinnenministerium alle zuständigen Bundesressorts, die Länder, Wissenschaft und Wirtschaft umfangreich und auf breiter Basis in die Erstellung des Berichts eingebunden hat, müssen sich alle an diesem anspruchsvollen Ziel in den kommenden Jahren messen lassen.

Eine moderne Öffentliche Verwaltung ist auch eine der Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands. Das Bundesinnen­ministerium ist für die strategische Ausrichtung und Fortentwicklung von eGovernment in Deutschland verantwortlich. Durch den Einsatz von eGovernment wird ein wichtiger Beitrag zum Abbau von Bürokratie und zur Modernisierung der Verwaltung geleistet. Damit steigt die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschlands. Dazu wird auch das eGovernment-Gesetz des Bundes beitragen, das sich derzeit im Gesetzgebungsverfahren befindet.

Anpassung der Gesetzeslage

Der Gesetzentwurf wird rechtliche Hindernisse beseitigen, die derzeit vielfach noch einer elektronischen Abwicklung von Verwaltungsangelegenheiten entgegenstehen. Dadurch wird die elektronische Kommunikation zwischen den Bürgern und Unternehmen und der Verwaltung erheblich erleichtert. Die Behörden können dann einfachere, nutzerfreundlichere und effizientere elektronische Verwaltungsdienste anbieten. Der Bundesminister des Innern und die Beauftragte der Bundesregierung für Informationstechnik setzen sich außerdem in Gremien und durch zahlreiche Projekte für die Entwicklung des eGovernment ein.

Geoinformationen sind wesentlicher Bestandteil für Entscheidungen der Verwaltung und sie gehören für Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung dadurch längst zum Alltag. Sie sind Entscheidungshilfe und ein entscheidender Motor für unsere Wissensgesellschaft.

Der 3. Geo-Fortschrittsbericht der Bundesregierung legt Eckpunkte für eine Weiterentwicklung des Geo­informationswesens vor. Dieses steht vor der Herausforderung, qualitativ hochwertige und relevante Daten bei stagnierenden Budgets und zugleich rasantem technischen Fortschritt effizient zu erzeugen und nutzerfreundlich bereit zu stellen.

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