Schleswig-Holstein Digitales Kataster unterstützt Flächenrecycling
Anbieter zum Thema
Eine neue Webanwendung zum Flächenmanagement hilft Kommunen in Schleswig-Holstein bei „alten“ Problemen: brachliegende Flächen können reaktiviert und wieder genutzt werden; auch die Photovoltaik-Planung wird unterstützt.

Seit kurzem können Kommunen in Schleswig-Holstein das Flächenmanagement-Kataster des Landes als Webanwendung nutzen. Das Innenministerium stellt die Plattform kostenlos zur Verfügung. Die verschiedenen Funktionen seien zuvor in einer zweimonatigen Testphase mit interessierten Kommunen erarbeitet und auf deren Bedürfnisse angepasst worden.
Innenentwicklung hat Vorrang
Der digitale Zugriff ist sicher zeitsparend, doch geht es dabei auch um mehr – um den sorgsamen Umgang mit der Ressource Boden. Flächenrecycling soll Vorrang haben vor der Außenentwicklung, also der Erschließung neuer Flächen. Dieses Ziel, der Vorrang der Innenentwicklung vor der Außenentwicklung, ist Teil der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung und auch im Landesentwicklungsplan von Schleswig-Holstein verankert.
Nach diesem Prinzip sollen in erster Linie Flächen neu verplant und entwickelt werden, die wegen ungeklärter Eigentümerhaftung, Altlasten, fehlender Verkehrsanbindung oder aus anderen Gründen ungenutzt sind. In den Gemeinden selbst seien diese Potenzialflächen zwar bekannt, jedoch oft nicht elektronisch dokumentiert und aktualisiert. Mit dem neuen Flächenmanagement-Tool können solche Flächen nun einfach und übersichtlich erfasst werden.
Zudem wurde ein Atlas zu Photovoltaik-Freiflächenanlagen implementiert, mit dem die Gemeinden neue Anlagenstandorte „einfacher und mit Mensch und Natur verträglich“ planen können. Auch Netzbetreiber erhielten so früher Kenntnis über neue Planungen im Land und könnten somit rechtzeitig einen Anschluss an das Leitungsnetz sicherstellen.
„Der sparsame Umgang mit der Ressource Boden und der Ausbau der erneuerbaren Energien sind wichtige Themen unserer Zeit und stellen die Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen“, erklärt Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack. Das Flächenmanagementkataster biete den Kommunen die Möglichkeit, ihre vorhandenen Flächenpotenziale zu bewirtschaften und möglichst wieder in eine neue Nutzung zu bringen.
Kommunen werden bei der Anwendung unterstützt
Für die Nutzung der Plattform werden Schulungen angeboten, auch eine wöchentliche Sprechstunde soll eingerichtet werden, beginnend ab 10. August. Für die Befüllung und Aktualisierungen werden Landesfördermittel zur Verfügung gestellt.
Das Flächenmanagement-Kataster ist Teil des Projekts „Nachhaltiges Flächenmanagement“ in Schleswig-Holstein. Es soll ein landesweites Flächenmonitoring unterstützen und auch als Grundlage dienen für die Arbeit von Flächenmanagern, die Kommunen zur Flächenentwicklung und auch zu Fördermöglichkeiten beraten.
(ID:49598556)