Kulturwandel mitgestalten Digitale Strategien für eine zeitgemäße Verwaltung

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Im Gespräch erläutert Dirk Arendt von den Berliner Strategen, weshalb sich der Public Sector dem Thema Mobilität nicht verschließen kann und darf. Neben der Flexibilität sei gerade die intuitive Bedienung von Nutzen. „Letztlich wiederum stärkt das die gesellschaftliche Teilhabe“, so Arendt.

An mobilen Endgeräten kommen auch die Mitarbeiter öffentlicher Verwaltungen nicht vorbei
An mobilen Endgeräten kommen auch die Mitarbeiter öffentlicher Verwaltungen nicht vorbei
(Bild: visochin_o - Fotolia.com)

Herr Arendt, Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat in diesem Sommer das Regierungsprogramm „Digitale Verwaltung 2020“ vorgestellt. Welche Erwartungen haben Sie an das Konzept?

Arendt: Zunächst einmal ist es ein gutes Zeichen, dass der Innenminister an die Behörde von morgen denkt und auf eine zeitgemäße Verwaltung setzt. Ich befürchte aber, dass de Maizière mit seinem Programm zu kurz springt, indem er das Mobile Government nicht berücksichtigt. Sehen Sie sich auf der Straße um: An Haltestellen oder im öffentlichen Nahverkehr sieht man kaum noch Menschen, die kein Smartphone in der Hand halten.

Egal, ob in Metropolen wie Berlin und Hamburg oder auf dem Land – mobile Endgeräte sind in der Gesellschaft längst angekommen. Eine Studie aus den USA zeigt, dass dort bereits 65 Prozent aller eMails auf Smartphones oder Tablet-Computern geöffnet werden. Und auch die deutschen Nutzer gehen inzwischen immer häufiger mobil ins Netz, aktuell sind es laut Initiative D21 schon über 40 Prozent.

Einen solchen Kulturwandel dürfen wir nicht verschlafen, sondern müssen ihn aktiv mitgestalten, indem wir jetzt über die mobile Verwaltung nachdenken.

Inwiefern unterscheidet sich eine mobile Verwaltung vom eGovernment?

Arendt: So simpel es klingen mag: Es sind andere, neue Geräte. Und diese neuen Geräte bieten neue Möglichkeiten für die Verwaltung an sich, aber auch im Umgang mit der Verwaltung für Bürger, der Wirtschaft und auch NGOs oder einfach der Netzgemeinde. Denn mGovernment setzt, wenn man es richtig angeht, ganz neue Maßstäbe bei der Bedienbarkeit. Geben Sie zum Beispiel einem Senioren, der noch nie etwas mit Computern zu tun hatte, je einen PC und ein Tablet. Nach einer Woche fragen Sie ihn, welches Gerät er lieber bedient. Er wird höchstwahrscheinlich das Tablet bevorzugen, weil es einfacher ist. Die Apps auf mobilen Endgeräten sind viel intuitiver in der Handhabe als traditionelle Computerprogramme.

Aber einen Punkt will ich ganz stark hervorheben. Mobile Gov bedeutet nicht, dass wir alles auf eine App setzen. Gute und einfach zu bedienende Apps können in einem nächsten Schritt auch dazu führen, dass sich erstens der Fokus auf den Nutzer und seine Interessen richtet, dass zweitens die Verwaltung effizienter wird und dass drittens die Daten transparenter werden. Letztlich wiederum stärkt das die gesellschaftliche Teilhabe. Und ohne diese Teilhabe, dieses „Mitmachen“ der Bürger bei der Erledigung bestimmter traditioneller Aufgaben, werden wir keine zukunftsfähige Verwaltung hinbekommen. Viele dieser hier angesprochenen Punkte findet man übrigens auch in ähnlichem Wortlaut im eGovernment-Gesetz wieder.

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