Baden-Württemberg beschließt IT-Neuordnung CIO soll IT-Kosten des Landes in den Griff bekommen

Redakteur: Manfred Klein

Schon 2009 hatte der Landesrechnungshof die IT der baden-württembergischen Landes­verwaltung unter die Lupe genommen und war dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass die verzweigten Strukturen dazu führen könnten, dass Kosten „völlig aus dem Ruder“ laufen. Mit der beschlossenen Neuordnung der IT will Grün-Rot dem einen Riegel vorschieben.

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Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Innenminister Reinhold Gall stellen die vom Kabinett beschlossene IT-Neuordnung vor
Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Innenminister Reinhold Gall stellen die vom Kabinett beschlossene IT-Neuordnung vor
(Foto: Land Baden-Württemberg)

Das IT-Grobkonzept zur IT-Neuordnung in der Landesverwaltung Baden-Württemberg vermerkt dazu: „Die Koalitionsvereinbarung greift Kritik und Vorschläge zur effizienteren Gestaltung der Informationstechnik und deren Organisation durch eine konsequente Bündelung der IT in einem Landesrechenzentrum Baden-Württemberg, mit dem Ziel einer innovativen, guter Qualität verpflichteten und zugleich effizienten und wirtschaftlichen IT auf.“

Weiter sollen neue Bürgerdienste wie Open-Government-Lösungen mit einem Open-Data-Portal realisiert werden. Open Source soll zur Standortentwicklung verstärkt genutzt und neue Technologien wie die Cloud Technologie und die jeweils modernsten Techniken der Green IT, das Dokumentenmanagement und die eAkte sollen barrierefrei und datenschutzgerecht zum Einsatz kommen.

„Die rasante Entwicklung der IT – mobile Dienste, app-basierte Softwaremodule, soziale Netzwerke sollen genutzt werden, soweit sie für die Verwaltung geeignet und rechtskonform einsetzbar sind, und sie sollen mit den jeweils besten Sicherheitsmaßnahmen versehen sein“, heißt es dazu weiter im Grobkonzept.

„Mit dem Beschluss eines Konzepts zur IT-Neuordnung haben wir auf unserem Weg zu einem gemeinsamen IT-Systemhaus der Landesverwaltung einen wichtigen ersten Schritt vollzogen“, stellten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Innenminister Reinhold Gall anlässlich des Beschlusses fest.

Eine innovative und zugleich wirtschaftliche und sichere Informations- und Kommunikationstechnik sei unverzichtbar für die Landesverwaltung.

Kretschmann: „Uns geht es hier in erster Linie um die Hebung von Effizienzreserven. Das genaue Einsparpotenzial kann momentan noch nicht auf Heller und Cent beziffert werden, aber es geht um erkleckliche Beträge im zweistelligen Millionenbereich. Aufwachsend bis zum Jahr 2020 ist mit einer jährlichen Einsparung von jedenfalls 40 Millionen Euro zu rechnen.“

Das vom Landeskabinett beschlossene Konzept beinhalte wichtige Regelungen für die Aufbauorganisation, die Finanzierung und die Koordination einzelner Projekte.

Bereits im Koalitionsvertrag der grün-roten Landesregierung seien Empfehlungen des Rechnungshofs zur effizienteren Gestaltung der Informationstechnik aufgegriffen und eine offensive Strategie für die Informationstechnologie für die Öffentliche Verwaltung und das gesellschaftliche Leben angekündigt worden.

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