ePayment aus Bürger- und Behördensicht Was Kommunen bei Bezahlverfahren beachten müssen
Das Internet hat viele neue Dienstleistungen ermöglicht. Dazu gehören auch die aktuellen Entwicklungen des Electronic Government. Das Abwickeln von kommunalen Prozessen über elektronische Medien nimmt immer mehr zu, getrieben von den Bedürfnissen der Bürger und der technischen Entwicklungen.
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Mehr und mehr Ämter bieten virtuelle Behördengänge an, der neue Personalausweis ist mit elektronischen Zusatzfunktionen ausgestattet, und eine Menge Anträge können bereits online ausgefüllt werden. Das eGovernment macht Bürger unabhängiger von Öffnungszeiten und Kommunen und verbessert die Wirtschaftlichkeit und die Effizienz im öffentlichen Sektor.
Ein wichtiger Schritt im virtuellen Behördengang ist das Bezahlen. Da der Austausch von Dienstleistung gegen Geld selten direkt erfolgen kann, stoßen manche Bezahlverfahren (beispielsweise die Barzahlung bei Abholung) im Internet an ihre Grenzen. Für Behörden wie für Bürger sind deshalb Bezahlverfahren nötig, die eine Reihe von Anforderungen erfüllen, die speziell auf die Erfordernisse des Internets zugeschnitten sind. Deshalb gilt es bei der Auswahl des richtigen Bezahlverfahrens einiges zu beachten.
Gesamtkosten eines Payment-Verfahrens
Meist geht es beim Bezahlen auf Online-Seiten von Behörden um die Freischaltung von Dokumenten oder das Bezahlen von Gebühren und Bußgeldern. Aus Sicht der Behörden muss in diesen Fällen gewährleistet sein, dass Zahlungen sicher, schnell und günstig abgewickelt werden. Sicher bedeutet in dem Zusammenhang, dass der Geldbetrag sicher auf dem Konto der Stadtkasse ankommt.
Nicht alle Zahlverfahren sind dafür geeignet, beispielsweise liegt das Risiko eines Zahlungsausfalles bei Kreditkarten bei 0,4 Prozent, bei Zahlung auf Rechnung sogar bis zu 1,1 Prozent. Auch die Lastschrift offenbart hier Schwächen: Die Abbuchung kann mehrere Wochen lang widerrufen werden. Die darauf hin entstehenden Kosten für Mahnwesen und Inkasso sind ärgerlich und zudem teuer.
Dieser Punkt berührt einen ganz entscheidenden Punkt bei der Auswahl eines geeigneten Bezahlverfahrens: Die Gesamt-Kosten (die so genannten „Total Cost of Payment“) eines Payment-Verfahrens. Häufig werden bei der Auswahl nur die Gebühren eines Zahlverfahrens beachtet, nicht jedoch die entstehenden Folgekosten beziehungsweise die indirekten Kosten. Dazu gehören zum Beispiel Ausfallkosten, Aufschaltkosten sowie weitere Prozesskosten. Die Unterschiede bei den Gesamtnutzungskosten sind hoch, wie Studien belegen: Von 0,4 Prozent (Vorkasse) bis hin zu 3 Prozent (Rechnung, Inhouse-Lösung) des Verkaufspreises liegt die Spanne. Dazwischen liegen bekannte Bezahlverfahren wie Sofortüberweisung (0,7 Prozent), Pay Pal (1,8 Prozent) und Kreditkartenzahlung (2 Prozent).
Auch die Schnelligkeit eines Bezahlvorgangs ist eine wichtige Größe in der Online-Abwicklung von Dienstleistungen und Services. Die Behörde braucht eine schnelle, wenn nicht sogar umgehende Nachricht über den Geldeingang. Nur dann können Dokumente zum Download freigegeben werden, beziehungsweise Gebühren als bezahlt markiert werden.
Für diese Art von Transaktionen, die häufig auch im Micropayment-Bereich (die Begleichung von Klein- und Kleinstbeträgen) angesiedelt sind, gibt es spezielle Bezahlverfahren. Dazu zählen beispielsweise Click&Buy und Direktüberweisungsverfahren wie Sofortüberweisung. Direktüberweisungsverfahren basieren auf dem Online-Banking des jeweiligen zahlenden Bürgers und die Behörde erhält eine Echtzeitnachricht über die getätigte Transaktion und den sicheren Geldeingang. Diese Verfahren sind so konzipiert, dass das Geld später nicht zurückgeholt werden kann. Damit können Inhalte sofort freigeschaltet werden.
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