Definitionen Was ist ein Minimal Viable Product (MVP)?
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Ein Minimal Viable Produkt (MVP) ist eine minimal funktionsfähige Version eines neuen Produktes, die Usern einen ersten brauchbaren Nutzen bietet. Es dient dazu, direktes Kundenfeedback einzuholen und in die Weiterentwicklung einfließen zu lassen.

Das Minimum Viable Produkt weist die unbedingt erforderlichen Kernfunktionen eines Erzeugnisses auf. Im Grunde handelt es sich um eine Art Prototyp mit brauchbaren Features, mit denen der Anwender bereits etwas anfangen kann. Die Idee dahinter ist, das Produkt unter realistischen Bedingungen „am Kunden“ zu testen und die dabei gewonnenen Erkenntnisse für den weiteren Entwicklungsprozess zu nutzen.
Ursprünge des Minimal Viable Products
Den Begriff „Minimal Viable Product“ prägte der Unternehmer Frank Robinson im Jahr 2001. In den darauffolgenden Jahren verwendeten Eric Ries, ein Student der Computerwissenschaften, und Steve Blank, einer seiner Dozenten an der Yale University, den Terminus als wesentliches Element der Lean-Startup-Methode. Bei dieser geht es darum, ein Produkt mit möglichst geringem Kapitalaufwand schnellstmöglich auf den Markt zu bringen, um sehr früh ein Anwenderfeedback zu erhalten.
Die Feedback-Schleife beim MVP
Im Konzept des Minimal Viable Products kommt ein Schlüsselelement der Lean-Startup-Methode zur Anwendung – der Bauen-Messen-Lernen-Zyklus:
- Bauen: Der Hersteller erstellt ein MVP auf Basis seiner Produktidee oder der Erkenntnisse aus einem früheren Zyklus. Mit geringem Aufwand produziert er eine Variante seiner Lösung, an der sich testen lässt, ob die Idee vom Kunden überhaupt gewünscht ist.
- Messen: Das Produkt wird von den Anwendern getestet und bewertet. Anschließend wird quantifiziert, ob die Kunden das Erzeugnis wirklich verwenden, was an diesem gut oder schlecht ist und was die Nutzer letztlich dafür zahlen würden.
- Lernen: Basierend aus den gewonnenen Erkenntnissen verfolgt der Hersteller die Idee weiter (Persevere) oder ändert die Entwicklungsrichtung (Pivot). Gefällt den Kunden das MVP grundsätzlich, wird dieses angepasst und verbessert und der Zyklus beginnt von vorn. Stellt sich heraus, dass das Produkt so weit vom Ziel entfernt ist, dass Anpassungen nicht helfen, wird die Richtung stark geändert oder die Idee ganz fallengelassen.
MVP als Baustein zur Umsetzung der „Deutsche Verwaltungscloud-Strategie“
Im November 2022 beauftragte das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) die Genossenschaft der öffentlichen IT-Dienstleister (govdigital e. G) mit der Entwicklung eines MVPs für eine künftige Koordinierungsstelle der Deutschen Verwaltungscloud (DVC). Das Ziel des zunächst auf drei Monate ausgelegten Projekts besteht darin, die von der Arbeitsgemeinschaft Cloud Computing und Digitale Souveränität erarbeiteten Konzepte zur Koordinierungsstelle und zum Cloud-Service-Portal zu erproben und weiterzuentwickeln.
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