Digitale Räume

Stadtentwicklung in der digitalen Welt

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Die sechs Thesen formuliert der Autor so:

  • 1. Digitale Räume haben individuelle Geschichten, aber vergleichbare funktionale und sektorspezifische Handlungsfelder: Jeder urbane Raum hat seine individuelle ­Historie und seine eigenen Schwerpunkte, es gibt keine universelle Blaupause. Allerdings gibt es in ­jedem Digitalen Raum vergleichbare funktionale und sektorspezifische Handlungsfelder. Hier können die Vertreter Digitaler Räume im Austausch voneinander lernen.
  • 2. Kulturwandel ist notwendig: Neue Formen der Zusammenarbeit ­müssen zwischen den Akteuren etabliert werden. Eine verbesserte Zusammenarbeit der Öffentlichen Verwaltung und der Zivilgesellschaft ermöglicht die Erschließung neuer, bisher ungenutzter Ressourcen und Realisierung von Synergieeffekten.
  • 3. Daten als Rohstoff des 21. Jahrhunderts: Ein großer Nutzen liegt in der Realisierung von Mehrwerten von Daten, die die Öffentliche Verwaltung und einige Wirtschaftsunternehmen besitzen. Daten sind der Rohstoff, der – zu Informationen veredelt – in den Hybriden der Digitalen Räume den Gegenpart zu materiellen Strukturen darstellt.
  • 4. Möglichkeit verschiedener Unterstützungs- und Steuerungsmodelle: Zwei Governance-Modelle und damit zwei verschiedene Rollen für die Öffentliche Verwaltung sind möglich: (a) dezentral als „Enabler“ im Sinne einer Unterstützung von Netzwerken verschiedener Akteure und (b) zentral als Treiber, wie dies im Modell von New York City realisiert worden ist. In Deutschland wird durchgängig das dezentrale Modell verfolgt. Einzelthemen Digitaler Räume sind in Deutschland bereits Thema des politischen Top-Managements, nicht aber übergreifende Programme.
  • 5. Leistungsfähige digitale Infrastrukturen: Digitale Räume erfordern leistungsfähige Infrastrukturen, zum Beispiel für Kommunikation im mobilen Bereich. Teilweise ­hohe Kosten für Netzwerkzugang über das Mobiltelefonnetz können durch Bereitstellung von WLAN-Zugängen vermieden werden. Sichere Cloud-Lösungen können zu einer niedrigen Eintrittsschwelle für IT-Leistungen führen.
  • 6. Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements: Richtig eingesetzt können die Instrumente Digitaler Räume zu einer Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements führen. Beispiele sind Bürgerhaushalte, Initiativen zum digitalen Ehrenamt und stärkeres Engagement aufgrund größerer Transparenz durch Informationsfreiheits- und Transparenzgesetze. Es entstehen neue Diskurse. IT-Unterstützung der Bürgerbeteiligung führt zu größerer Geschwindigkeit und größerer Transparenz, aber es stellt sich auch die Frage nach Anknüpfungspunkten des virtuellen Raums mit dem physischen Raum. Instrumente zur Bürgerbeteiligung über das Internet können für gewählte ­Vertreter in politischen Gremien keinen bindenden Charakter haben.

Man sieht: Vor den Kommunen liegen große Chancen und Herausforderungen. Bewältigen werden sich diese nur dann lassen, wenn auch die Politik sich auf diesen Wandel einstellt. Das Isprat-Whitepaper bietet dazu einen guten Einstieg. mk

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