Katalysator der Verwaltungsdigitalisierung Stadt Ulm eröffnet Kreativraum

Autor Julia Mutzbauer

Die Stadt Ulm will die Digitalsierung der Verwaltung schneller vorantreiben, da die aktuelle Situation der Coronakrise das Thema weiter in den Fokus rückt. Deshalb eröffnete die Stadtverwaltung einen Kreativraum, in dem innovative Ideen im Austausch mit externen Experten diskutiert und konkretisiert werden können.

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Das Ulmer Rathaus
Das Ulmer Rathaus
(© Norbert G. Bildwerk - stock.adobe.com)

Seit Anfang Mai sind das Ulmer Verwaltungslabor und der neue Kreativraum im Weinhof 7 offiziell in Betrieb, um das Thema Digitalisierung in der Verwaltung noch schneller voran zu bringen. Zum Auftakt gab es einen Online-Workshop für Verwaltungskräfte, in dem über das Innovationslabor informiert wurde und sich die Teilnehmer mithilfe interaktiver Werkzeuge mit eigenen Ideen in dessen Gestaltung einbringen konnten.

Das Projekt wird durch das Open Government Institute (TOGI) der Zeppelin Universität im Rahmen der Zukunftsstadt Ulm 2030 wissenschaftlich begleitet. Der Kreativraum soll dabei den realen Ort und zentralen Kern darstellen.

Ulm habe sich bereits durch zahlreiche Projekte zu einer der Vorreiterstädte der digitalen Transformation entwickelt, so die Organisatoren. Nun sollen innovative Ideen der Digitalisierung auch innerhalb der Ulmer Stadtverwaltungen diskutiert und konkretisiert werden können.

„Dafür bietet das neu geschaffene Verwaltungslabor den richtigen Rahmen. Es fördert den interdisziplinären Austausch innerhalb der Stadtverwaltung und schafft Freiräume für neue Ideen für die Verwaltung von morgen“, erklärt Bürgermeister Martin Bendel. Projekte im Kreativraum sollen pragmatisch angegangen werden, nach dem Motto: „Einfach mal machen. Es könnte ja gut werden.“

Wichtig ist es „Thementreiber“ in der Stadtverwaltung zu identifizieren, die Modernisierungsthemen langfristig verfolgen und umsetzen wollen, sagt Projektleiterin Sabrina Richter von der Digitalen Agenda der Stadt. Dabei könne sich jede und jeder aus der Ulmer Stadtverwaltung aktiv einbringen.

„Die Eröffnung des Kreativraums ist ein wichtiger Meilenstein für nachhaltige Innovationen in der Stadtverwaltung Ulms, gerade in den Zeiten der Corona-Pandemie“, betont Prof. Dr. Jörn von Lucke, Institutsdirektor und Inhaber des Lehrstuhls Verwaltung- und Wirtschaftsinformatik.

Derzeit bekomme ein Verwaltungslabor einen ganz neuen Stellenwert. Die Einschränkungen des Publikumsverkehrs und das Ende des klassischen Verwaltungsalltags würden zu digitalen Ansätzen zwingen, um den Betrieb der Stadtverwaltung aufrechtzuhalten. Aus diesem Grund konnte auch der Eröffnungsworkshop noch nicht in den dafür vorgesehen Räumlichkeiten stattfinden. Vielmehr musste auf virtuelle Möglichkeiten ausgewichen werden.

So habe der erste Workshop auch dem Kennenlernen von neuen digitalen Methoden zur Zusammenarbeit aus dem Homeoffice gedient. „Die Teilnehmenden der Ulmer Stadtverwaltung wurden über die Zielsetzung, Funktionsweise und geplante Themensetzung des Kreativraumes informiert. Gleichzeitig wurden sie aktiv eingebunden, indem neue Ideen gesammelt, Personas, also fiktive Nutzer, entwickelt, die Themensetzung konkretisiert sowie geeignete Workshopformate diskutiert werden konnten“, berichtet die Stadt Ulm. „Da über Meetingsphere jede Eingabe und alle Abstimmungen anonym erfolgten, konnten Meinungen und Bedenken ungefiltert geäußert und eingebracht werden, heißt es weiter.

Noch werde im Kreativraum ausschließlich auf digitale Interaktion gesetzt, aber nach der Corona-Pandemie solle Design Thinking angegangen und eine reale Umsetzung im Kreativraum erfolgen.

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