Forschungsprojekt Open Innovation So entsteht Mehrwert für die Gesellschaft!

Autor / Redakteur: Mag. Celina Raffl, Prof. Dr. Jörn von Lucke / Manfred Klein |

Wie kann das Prinzip der offenen Innovation gesellschaftlichen Mehrwert schaffen? Wie können Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammenarbeiten und von den Impulsen verschiedener Akteure profitieren? Ein internationales Forschungsprojekt will diese Fragen nun beantworten.

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Interdisziplinarität macht auch Open Data stark
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Staat und Verwaltung verändern sich. Sie öffnen sich und werden zunehmend transparenter und bürgernäher. Neue Großprojekte werden immer häufiger inklusive einer Teilnahme der Bürger geplant, selbst wenn zunächst droht, dass die Verfahren dadurch verlängert werden. Im sich öffnenden Staat wandelt sich die Interaktion zwischen dem Staat und seinen Bürgern. Bürger werden mehr und mehr in die öffentliche Aufgabenwahrnehmung miteinbezogen.

Sie machen auch von sich aus mit und bringen sich in ihre Kommune ein. Per App melden sie störende Schlaglöcher oder ausgefallene Straßenlaternen, sodass Mängel rasch behoben werden können. Anregungen und konstruktive Vorschläge für Verbesserungen durch die Bürger werden zunehmend über offene Veranstaltungen, aber auch digitale soziale Netzwerke eingebracht. Und gerade in den Bereichen Bildung, Kunst, Kultur, Sport und Erholung finden sich viele engagierte Akteure, die mit ihren Impulsen einen wesentlichen Beitrag für die Weiterentwicklung und Verbesserung ihrer Kommunen leisten können.

An Ideen, Wünschen und Vorschlägen von ganz unterschiedlichen Akteuren mangelt es kaum. Doch wie kann die Innovationskraft aller gesellschaftlicher Akteure – aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft – nachhaltig freigesetzt und konstruktiv genutzt werden? Wie können diese Akteure mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien zusammenarbeiten, um sich gemeinsam den gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen? Welche IT-Werkzeuge, Software-Programme, Webportale, Plattformen und mobile Apps stehen dafür heute schon zur Verfügung?

Diesen Fragen widmete sich das Forschungsprojekt „eSociety Bodensee 2020“. Gefördert wurde das Forschungsprojekt von der Internationalen Bodensee-Hochschule (IBH). In einem grenzüberschreitenden Forschungsteam arbeiteten die Projektpartner der Zeppelin Universität rund um Prof. Dr. Jörn von Lucke (Projektleitung) und Mag. Celina Raffl (Projektkoordination und -durchführung) mit Dr. Oliver Müller und Prof. Dr. Jan vom Brocke von der Universität Liechtenstein sowie Dr. Hans-Dieter Zimmermann von der Hochschule für angewandte Wissenschaften in St. Gallen (FHS St. Gallen) zusammen. Unterstützt wurden sie dabei von bis zu sieben wissenschaftlichen Hilfs­kräften.

Im Zentrum des Projektes steht die Frage, wie offene Innovation zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen in der Vierländer-Region Bodensee beitragen kann. Offene gesellschaftliche Innovation beschreibt dabei die Anwendung des in der Betriebswirtschaft gängigen Ansatzes der offenen Innovation in Staat und Gesellschaft mit dem Ziel, gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen.

Spezieller Software, Plattformen oder mobilen Applikationen kommt im Kontext offener Innovation auch im betriebswirtschaftlichen Kontext ein wichtiger Stellenwert zu. Bestimmte Anwendungen ermöglichen die Zusammenarbeit von Akteuren zur Organisation, Koordination und gemeinsamen Lösung spezieller Aufgaben in großen, verteilten Gruppen.

Und in Politik und Verwaltung lassen sich zudem eine Reihe an Formaten ausmachen, die die Bürger zum Kommentieren und Mitmachen einladen.

Dazu zählen etwa Bürgerforen, Anhörungen oder Zukunftskonferenzen. Doch eröffnen sich durch das Internet hier auch neuartige Ansätze, die es den unterschiedlichen Akteuren erlauben, sich einfach und mit relativ geringen Einstiegsbarrieren mit Ideen und Vorschlägen einzubringen und mit ihren Impulsen einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Mehrwert zu leisten.

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