Nutzung sozialer Medien durch die Polizei Schnelle Interaktion mit dem Bürger

Autor Susanne Ehneß

Mitte September 2014 startete ein einjähriger Pilotversuch zur Nutzung sozialer Netzwerke durch das Polizeipräsidium München. Vor allem bei Großveranstaltungen erhoffte man sich damals eine ­höhere Reichweite der Öffentlichkeitsarbeit durch Facebook und Twitter. Ein Resümee.

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Bei Großveranstaltungen wie dem Oktoberfest hat sich die Kommunikation via Facebook und Twitter laut Polizei bewährt
Bei Großveranstaltungen wie dem Oktoberfest hat sich die Kommunikation via Facebook und Twitter laut Polizei bewährt
(Bild: norbel_Fotolia.com)

Damian Kania vom Polizeipräsidium München zieht ein Resümee nach einem Jahr Pilotphase.

Wie fällt Ihr Resümee nach der Pilotphase aus?

Kania: Die Pilotphase läuft noch, bis 31.12., da sie um die Komponente Flächenpräsidium (Polizeipräsidium Oberbayern Süd) erweitert wurde. Dennoch können wir jetzt schon ein erstes äußerst positives Zwischenresümee ziehen. Wir haben unsere Social Media ­Accounts in verschiedenen Einsatzlagen (Fußball, Versammlungen, Wiesn et cetera), aber auch zur Öffentlichkeitsarbeit, Fahndung und Prävention getestet und sind mit dem Zwischenergebnis sehr zufrieden.

Wir verfügen zwischenzeitlich über einen soliden Stamm von Followern beziehungsweise Likern, so dass wir in entsprechenden Fällen mitunter hohe Reichweiten erzielen können.

Das ist für uns deshalb so wichtig, da wir in diesem Bereich eine Personengruppe ansprechen, die über die klassischen Medien derzeit nicht mehr vollumfänglich erreicht werden kann, auf die wir aber nicht verzichten wollen beziehungsweise können.

Kurz gesagt: Das Engagement bei Facebook und Twitter erweitert das Gesprächsangebot der Münchner Polizei um eine weitere Komponente. Zudem ermöglicht es uns, den Bürger direkt und schnell anzusprechen und wichtige Botschaften zu übermitteln, zum Beispiel zur Gefahrenabwehr.

Inwiefern war beispielsweise im Rahmen des Oktoberfestes 2015 die Social-Media-Präsenz der Polizei nützlich?

Kania: Wir nutzen die Social Media Kanäle zum einen, um unser polizeiliches Tun transparent zu machen und den Arbeitsalltag mit seiner Bandbreite vorzustellen, zum anderen aber auch, um dem User die aktuelle Kriminalitäts­lage und damit verbunden wichtige ­Verhaltenshinweise zu vermitteln (zum Beispiel Taschendiebstahl – Passt auf Eure Wertgegenstände auf!). Prävention lässt sich leider schlecht messen, sodass man nicht konkret sagen kann, wie erfolgreich ein Präventionspost bei Face­book ist oder war. Dennoch sehen wir es als notwendig an, auch über ­diese Kanäle zu warnen, und somit alle uns zur Verfügung stehenden Kommunikationsmöglichkeiten zu nutzen.

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