Digitale Transformation in Behörden Quelloffen in die Cloud

Von Thomas Chudo und Cemil Degirmenci Lesedauer: 2 min |

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Der Einsatz von Open Source in staatlichen Einrichtungen hat Tradition und gewinnt weiter an Bedeutung. Auch eGovernment-Initiativen bleiben von der starken Durchdringung quelloffener Software nicht verschont. Damit brauchen IT-Dienstleister ganz besondere Qualitäten.

Open-Souce-Lösungen bieten oftmals mehr Transparenz und Unabhängigkeit – auch beim Cloud Computing.
Open-Souce-Lösungen bieten oftmals mehr Transparenz und Unabhängigkeit – auch beim Cloud Computing.
(Bild: Sashkin – stock.adobe.com)

eGovernment ermöglicht Bürgerinnen, Bürgern und Unternehmen den unkomplizierten und zeitlich unabhängigen Zugang zu den Leistungen des Staates. Der Gang zum Amt wird so in den meisten Fällen überflüssig“, heißt es auf der Webseite des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI). Grundlage für die Digitalisierungsoffensive der Bundesregierung ist der am 24. Mai 2023 beschlossene Entwurf zur Weiterentwicklung des Onlinezugangsgesetzes (OZG).

Nur Open-Source bringt Datensouveränität

Doch mit der Digitalisierungsoffensive trennt sich in der Branche der IT-Dienstleister die Spreu vom Weizen: In Einrichtungen der öffentlichen Hand dominieren Open-Source-Plattformen – und das längst nicht mehr nur aus Kostengründen. Quelloffene Software wird auch deshalb so hoch gehandelt, weil sie als Garant für Transparenz und Datensouveränität gilt, besonders interoperabel und flexibel einsetzbar ist und in Sachen Sicherheit ohnehin keine Konkurrenz fürchten muss: Da der Code frei verfügbar ist und meist von einer größeren Community gepflegt und überwacht wird, besteht die Chance, unbeabsichtigt entstandene Sicherheitslücken und bewusst offen gelassene Einfallstore schon auf dieser Ebene zu erkennen und zu mitigieren. Im Vergleich dazu werden Sicherheitslücken in bereits kompilierter Software oft erst erkannt, wenn diese aktiv ausgenutzt werden.

SCS: Offener Stack für Cloud-Betreiber

Rechenzentrumsbetreiber und IT-Dienstleister müssen deshalb über spezielle IT-Infrastruktur verfügen, die benötigten Fachkenntnisse aufweisen und Support für entsprechende Plattformen bereitstellen können. Dazu gehört zuvorderst die Unterstützung für das Projekt Sovereign Cloud Stack (SCS): SCS entwickelt einen vollständig offenen Software-Stack für Cloud-Betreiber, damit diese herstellerunabhängige Cloud-Infrastrukturen bereitstellen und betreiben können. Bei der Entwicklung werden bewährte, modulare Standard-Softwarekomponenten (z. B. Openstack und Kubernetes) verwendet und Werkzeuge und Prozesse für den automatisierten Betrieb solcher Umgebungen implementiert. SCS liefert damit auch eine wichtige Infrastrukturkomponente für Gaia-X, die als vollständig souveräner technischer Unterbau dienen kann.

Standort Deutschland ist Pflicht

Hinzu kommt, dass IT-Partner von Einrichtungen der öffentlichen Hand neben Compliance- und rechtlichen Aspekten sowie Auditierbarkeit vor allem die vielen gesetzlich verordneten Regularien beherrschen müssen. Unverzichtbar ist zudem der Standort Deutschland für Daten, die Einhaltung entsprechender Schutzklassen und ein bestätigtes IT-Sicherheitsniveau durch Zertifizierungsinstanzen wie dem BSI oder TÜV.

Die Autoren

Thomas Chudo ist Senior Manager (Public/Health) bei noris network AG.
Cemil Degirmenc ist CEO der Wavecon GmbH.

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