Smart-Data-Projekt SAHRA Pflegekennzahlen sollen Planung erleichtern

Redakteur: Ira Zahorsky

Dem Bundesgesundheitsministerium zufolge waren Ende 2017 rund 3,3 Millionen Menschen pflegebedürftig. In den kommenden Jahrzehnten wird der Pflegebedarf durch das steigende Alter der Bevölkerung weiter steigen. Das Smart-Data-Projekt SAHRA arbeitet an einer Möglichkeit, die ohnehin erfassten Daten von Patienten zu nutzen und für die Planung des künftigen Pflegebedarfs heranzuziehen.

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Big Data trifft Healthcare: Aufgrund des steigenden Pflegebedarfs sind Kennzahlung zur Planung unabdingbar
Big Data trifft Healthcare: Aufgrund des steigenden Pflegebedarfs sind Kennzahlung zur Planung unabdingbar
(Bild: © Marco2811 - stock.adobe.com)

Auf jede pflegebedürftige Person kommen jeweils zwei bis fünf Angehörige, die sich um diese Person kümmern. Hier entsteht ein großer Planungsaufwand seitens der Pflegebedarfsplaner. Aus diesem Grund entwickelt das Projekt SAHRA des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) unter anderem so genannte Pflegekennzahlen: Sie sollen den Sozialplanern aktuelle und zukünftige Bedarfe zur effizienteren und zielgerichteteren Pflegesozialplanung liefern. Exemplarisch werden dazu momentan in drei Bundesländern Abrechnungsdaten von Pflegebedürftigen gemeinsam mit Referenzdaten der Statistischen Landesämter verarbeitet. Eine Maßnahme, die nicht nur den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen zugutekommt. Auch Anbieter von Hilfsangeboten wie der stationären und ambulanten Pflege können die Versorgung der Patienten sicherstellen.

Schwerpunkt Datenschutz

„Die Versorgung unserer Ältesten ist ein viel diskutiertes Thema in der Pflegeindustrie, gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels“, bemerkt Kismet Ekinci, Projektleiter bei SAHRA. „Wir wollen vorhandene Datensilos rechtssicher zusammenführen und analysierbar machen, um Erkenntnisse und Innovation für eine bessere Versorgung zu ermöglichen. Dafür haben wir eine hochsichere, webbasierte Analyse- und Kooperationsplattform entwickelt, die unter der Verwendung von In-Memory-Technologien auch größere Datenmengen analysierbar und rechtssicher nutzbar macht. Da es sich hier unter anderem um hochsensible Gesundheitsdaten handelt, liegt ein Schwerpunkt unserer Arbeit auf dem Datenschutz.“

Weitere Anwendungsmöglichkeiten

Die Erstellung von Pflegekennzahlen ist nur ein Beispiel der zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten aus dem Projekt SAHRA. In Zukunft sollen auch Unternehmen, und insbesondere auch Start-ups, von der Technologie profitieren. Sie erhalten durch SAHRA die Möglichkeit, Potenzialanalysen für innovative Produkte durchzuführen, ihre Produkte auf Akzeptanz zu testen und werden bei der Erstellung von Business Cases unterstützt. So bietet die Technologie von SAHRA nicht nur den Kommunen Vorteile zur Planung des Pflegebedarfs, sondern ebnet auch neuen Geschäftsmodellen den Weg für neue Produkte und Dienstleistungen.

Über Smart Data

Mit dem Technologieprogramm „Smart Data – Innovationen aus Daten“ fördert das BMWi von 2014 bis 2018 insgesamt 16 Leuchtturmprojekte, die den zukünftigen Markt von Big-Data-Technologien für die deutsche Wirtschaft erschließen sollen. Smart Data ist Teil der Hightech-Strategie und der Digitalen Agenda der Bundesregierung.

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