8. eGovernment-Wettbewerb Mit zentralem IT-Management in innovative Standortentwicklung investieren

Redakteur: Manfred Klein

Der Einsatz innovativer IT-Lösungen in Bund, Ländern und Kommunen gewinnt stetig an Bedeutung. Aus der Öffentlichen Verwaltung sind eGovernment-Projekte mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Als eines der ersten Länder hat Rheinland-Pfalz mit der Einführung eines ausgefeilten Gesamtkonzepts zur Verwaltungsmodernisierung bereits 2006 einen Meilenstein gelegt. Diese Entwicklung wurde nun beim diesjährigen 8. eGovernment-Wettbewerb, ausgerichtet von der Management- und Technologieberatung BearingPoint und dem Technologie-infrastrukturanbieter Cisco, ausgezeichnet.

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Unter dem Namen „Koordinierung und Steuerung des landesweiten IT-Managements, der innovativen Standortentwicklung durch IT sowie von IT in Bildung, Wissenschaft und Forschung“ angetreten, wurde das Projekt der Landesregierung Rheinland-Pfalz in der Kategorie „Preis des CIO-Boards – Bestes Gesamtkonzept“ zum Gewinner gewählt.

Mit gutem Grund, denn der Vorteil des Ansatzes liegt für Verwaltung, Regierung und Bürger auf der Hand. Durch die Zentralisierung des IT-Managements lassen sich Kosten in der Öffentlichen Verwaltung einsparen. Diese werden an anderer Stelle nutzbringend reinvestiert – in Projekte mit IT-Bezug, zum Beispiel in den Bereichen Bildung, Jugend und Kultur. „Die Jury zeichnet Rheinland-Pfalz aus, da das Gesamtkonzept von IT-Management über Infrastrukturausbau bis hin zum Thema Weiterbildung einen vorbildlichen, ganzheitlichen Ansatz hat“, erläutert Christian Rupp, Sprecher der Plattform Digitales Österreich im Bundeskanzleramt, Österreich.

Reform-Beschleuniger für Rheinland-Pfalz

Um das Land Rheinland-Pfalz in puncto Entbürokratisierung auf den richtigen Weg zu bringen, beschloss die Landesregierung bereits im Juli 2006 die Zentralstelle IT-Management, Multimedia, eGovernment und Verwaltungsmodernisierung im Ministerium des Innern und für Sport einzurichten. Aufgabe der Zentralstelle war und ist es, die IT-Infrastruktur des Landes zu modernisieren und zu vereinheitlichen, indem sämtliche Koordinationsaufgaben des Landes zentral gesteuert werden. Damit legte die Landesregierung den Grundstein für ihr Programm der Verwaltungsmodernisierung, denn das Ziel ist innovativ und ganzheitlich: Mit der zentralen Bündelung von IT-Management lassen sich Kostenvorteile erzielen, die an anderer Stelle effizient eingesetzt werden können.

Die Zentralstelle für IT und Multimedia fungiert dabei als bereichsübergreifender Dienstleister für die gesamte Landesverwaltung. Effizientes Management, wie es in Unternehmen schon lange Standard ist, dient als Vorbild. „Die Einrichtung einer solchen Zentralstelle setzt bundesweit neue Maßstäbe bei der Verwaltungsmodernisierung“, erklärt Ministerialdirektor Jürgen Häfner, der Leiter der Zentralstelle. „Denn die Zentralstelle für IT und Multimedia hat als starker Dienstleister den Konzerngedanken für die IT des Landes etabliert und findet sowohl verwaltungsintern als auch extern breite Zustimmung.“

Damit die Handlungsspielräume optimal genutzt werden können, die sich aus der Zusammenführung ressortübergreifender Aufgaben ergeben, hat das Land Rheinland-Pfalz sowohl die Finanzsteuerung als auch die Finanzverantwortung für ressortübergreifende IT-Angelegenheiten an die Zentralstelle für IT und Multimedia übertragen. Die Bündelung der IT-Mittel ermöglicht die gezielte Steuerung und schnelle Entscheidung, wenn es um innovative Anwendungsentwicklung geht.

Informationstechnologie ist elementarer Bestandteil der Politik in Rheinland-Pfalz. Auch deshalb wurde für die Leitung der neuen Organisationseinheit die Stelle eines Ministerialdirektors geschaffen, der politische Entscheidungskompetenz hat und in die Staatssekretärskonferenz eingebunden ist. Damit ist bei allen Politikschwerpunkten die Einbeziehung des IT-Managements von Anfang an gewährleistet.

Die Zentralisierung des IT-Managements bringt dem Land viele Vorteile: Denn die Zentralstelle für IT und Multimedia koordiniert die Zusammenarbeit der verschiedenen Ressorts innerhalb der Verwaltung und dient als Ansprechpartner für andere Ebenen der Verwaltung wie Bund und Kommunen. Zudem ist sie Knotenpunkt für alle wesentlichen IT-Projekte. Dadurch können nicht nur zeitliche, sondern auch finanzielle Vorteile realisiert werden.

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