Bayern Mehring beerbt Gerlach: Neuer Digitalminister für den Freistaat
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Im Zuge der bayerischen Koalitionsverhandlungen hat die CSU das Digitalministerium an die Freien Wähler übergeben. Dr. Fabian Mehring wird das Amt von Judith Gerlach übernehmen. Im Gespräch mit eGovernment erklärt Mehring seine zukünftigen Pläne für die Digitalisierung Bayerns.

Vor wenigen Tagen konnte das bayerische Digitalministerium unter der Leitung der Juristin Judith Gerlach einen persönlichen Teilerfolg feiern. Die bayerische Landeshauptstadt München konnte den ersten Platz auf dem Smart-City-Index für sich beanspruchen und den bisherigen Spitzenreiter Hamburg auf den zweiten Platz verweisen. An diesem Donnerstag verkündete Hubert Aiwanger, Vorsitzender Freie Wähler und bayerischer Vizeministerpräsident, im bayerischen Landtag, dass seine Partei mit Dr. Fabian Mehring künftig den Posten des Ministers für Digitales bekleiden wird.
Mehring, der an der Universität Augsburg zum Thema „Funkenschlag zwischen Wissen und Macht“ promoviert hat und dort seit 2014 auch einen Lehrauftrag wahrnimmt, war bislang parlamentarischer Geschäftsführer der Freien Wähler.
„Digitalisierung war immer mein Steckenpferd“
Im Vorfeld der Sondierungsgespräche habe er gegenüber Hubert Aiwanger den Wunsch geäußert, gerne Digitalminister zu werden, berichtet Dr. Fabian Mehring. Die Digitalisierung sei schon immer sein Steckenpferd gewesen. Er habe seinen Wahlkreis im ländlichen Raum und kenne daher die Strahlkraft und Wirkmacht sozialer Medien im Wahlkampf und darüber hinaus. Als Vertreter der Freien Wähler sieht Mehring sich als Anwalt des ländlichen Raums und möchte erreichen, dass der Fokus der Digitalisierung nicht nur auf den drei großen Städten München, Augsburg und Nürnberg liegt. Vielmehr soll der gesamte Freistaat in seinen Augen schnellstmöglich „fit für die Zukunft gemacht werden“.
„Judith Gerlach hat das Baby großgemacht“
Nach seiner Vereidigung am 8. November kann Fabian Mehring auf eine solide Basis an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im bayerischen Digitalministerium zurückgreifen. Die Arbeit seiner Amtsvorgängerin Judith Gerlach, die das Ministerium – als erstes und bislang einziges seiner Art – seit 2018 aufgebaut hat, schätze er sehr. Er werde direkt an die Arbeit Gerlachs anknüpfen und habe zudem einen „Rucksack voller Ideen“ für die Zukunft. Er wolle jedoch zunächst den gesamten Mitarbeiterstab und die Struktur des Hauses kennenlernen, bevor er eine Marschrichtung vorgeben könne, betont Mehring. „Alles andere wäre unseriös.“
Grundsätzlich möchte er – in enger Zusammenarbeit mit den übrigen bayerischen Ministerien – eine gesamtheitliche Lösung in Sachen Digitalisierung für den Freistaat erarbeiten. „Das Digitalministerium ist DAS Zukunftsministerium schlechthin.“ Seine Vorgängerin Gerlach habe „das Baby großgemacht“ und er wolle nun eine starke Verzahnung zwischen Öffentlicher Verwaltung, dem Gesundheitswesen und allen weiteren Bereichen des täglichen Lebens forcieren, sagt Mehring. Eine Sache liegt ihm besonders am Herzen. Das schwindende Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in den Staat wiederherzustellen. Die Digitalisierung wird – in seinen Augen – dabei eine enorm große Rolle spielen.
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