Nach der Zerstörung der Ostsee-Pipelines suchen Sicherheitsexperten nach Wegen für einen besseren Schutz. Die Möglichkeiten sind nicht ausgeschöpft. Der Chef der Deutschen Marine macht sich für weitere Schritte stark.
Der Schutz kritischer Infrastrukturen ist nicht nur ein Thema des Gesundheitswesens und der Öffentlichen Verwaltung, sondern gewinnt auch im internationalen Seehandel zunehmend an Bedeutung.
Der Inspekteur der Deutschen Marine, Jan Christian Kaack, hält weitere Schritte für den Schutz wichtiger maritimer Infrastruktur gegen Angriffe oder Sabotageakte für nötig. Zugleich plädiert er dafür, die Zusammenarbeit der Behörden in solchen Krisenlagen oder im Spannungsfall genauer zu regeln. „Wir sollten jetzt festlegen, wer was zu tun hat, in welchem Fall. Wir müssen heute wissen, was machen Behörden mit ihren Fahrzeugen wie Tonnenlegern, der Zoll, die Bundespolizei, der Fischereischutz, wenn es knallt. Wir werden ja keine Dorsche zählen“, sagte der Vizeadmiral der Deutschen Presse-Agentur.
Unterdessen hat Deutschland der Nato die Fähigkeit zur Führung von Seestreitkräften in einem regionalen maritimen Hauptquartier für die Ostsee angezeigt. Ein Schreiben des Generalinspekteurs Carsten Breuer dazu liegt seit einigen Tagen beim Stellvertreter des Nato-Oberbefehlshabers Europa. Der dafür vorgesehene Stab führt auch das in der kommenden Woche beginnende Seemanöver „Northern Coasts“. Daran nehmen mehr als 3000 Soldaten aus 14 Ländern teil, darunter neben Ostsee-Anrainern auch Italien, Frankreich, Kanada und die USA.
Russland und die Nato auf „Augenhöhe“
Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat das Bündnis die Präsenz an seiner Ostflanke und im Baltikum verstärkt. Russland gehört über die Enklave Kaliningrad zu den Anliegern der Ostsee. Diese ist für alle Anrainer ein Versorgungsweg. Auch Leitungen für Energie und Telekommunikation verlaufen dort unter Wasser.
Die russischen Seestreitkräfte seien von den Fähigkeiten her mit der Nato „auf Augenhöhe“, erklärte der Inspekteur. Er verweist auf Neubauten und hypersonische Waffen. „Die russische Marine wird im Konzert der Teilstreitkräfte gestärkt aus diesem Krieg herausgehen, auch aufgrund der nuklearen Komponente.“ Geguckt werde immer auf mögliche anfliegende Flugkörper aus dem Osten, aber einer der wesentlichen russischen Pläne sei es, „mit Nuklear-U-Booten in den Atlantik durchzubrechen und von hinten zu kommen, entweder nach Amerika oder nach Europa“.
Russland habe im Unterwasserbereich bei der Kommunikation, Navigation und Wirkung erhebliche Fortschritte gemacht. So habe ein Gegner nun die Möglichkeit, sich dem elektromagnetischen Spektrum an der Oberfläche zu entziehen. „Das heißt, er könnte sowohl mit Überwassereinheiten als auch Unterwassereinheiten nur anhand des Bodenreliefs navigieren. Und das ist schwierig aufzuklären.“ Unbemannte oder auch bemannte Systeme könnten unbemerkt bewegt werden.
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Stand vom 30.10.2020
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