Brandenburg Land stellt digitalen Geobasisdatendienst kostenfrei zur Verfügung

Autor Julia Mutzbauer

Künftig sollen die digitalen Geobasisdaten der Vermessungsverwaltung des Landes Brandenburg allen Bürgern kostenlos zur Verfügung stehen. Laut Innenministerium umfasst das Angebot mehr als 300 digitale Datensätze und -dienste wie hochauflösende Luftbilder, Karten von Straßen, Grundstücken oder ganzen Landschaften.

Anbieter zum Thema

Mit dem digitalen Geodatenbasisdienst des Landes Brandenburg können alle Bürger auf hochauflösende Luftbilder zugreifen (Bild: Stadt Templin in der Uckermark)
Mit dem digitalen Geodatenbasisdienst des Landes Brandenburg können alle Bürger auf hochauflösende Luftbilder zugreifen (Bild: Stadt Templin in der Uckermark)
(© ahua - stock.adobe.com)

Das kostenfreie Angebot digitaler Geobasisdaten ergänzt die bereits seit März 2019 bereitgestellten Bodenrichtwerte und Grundstücksmarktberichte. Künftig können alle Nutzer die Geodaten des Landes als digitale Datensätze und webbasierte Geodienste über das Internetportal „Geobroker“ der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB) kostenfrei abrufen, heißt es vom Innenministerium. Außerdem können sich die Bürger auf der Homepage der LGB über das gesamte Spektrum der amtlichen Geodaten informieren.

„Mit der zügigen technischen Umsetzung wurde ein wichtiger Schritt hin zu einer offenen und digitalen Verwaltung gemacht. Bereits ein halbes Jahr nach der Gesetzesänderung bietet die Landesregierung interessierten Bürgern, Nutzern aus Wirtschaft, Verwaltung, Recht und Wissenschaft neue Möglichkeiten zur Verwendung der Daten sowie zur Entwicklung und Forschung. Die kreative Verwendung der amtlichen Daten liegt nun bei den Nutzern“, so Innenminister Michael Stübgen.

„Neben dem Aspekt der Kostenfreiheit geht es maßgeblich darum, dauerhaft ein zuverlässiges staatliches Angebot sicherzustellen. Dazu müssen Daten vollständig, leicht zugänglich und ohne Einschränkungen anwendbar sein. Für all das steht unsere Vermessungsverwaltung mit ihren Geodaten“, fügt Stübgen hinzu.

Nach den Angaben des Innenministeriums hat das Kabinett des Landes im Februar 2019 die kostenfreie Bereitstellung und Nutzung von Geobasisdaten des Landes auf den Weg gebracht. Der Landtag habe daraufhin im Juni 2019 die Änderung des Brandenburgischen Vermessungsgesetzes beschlossen. „Gemäß dem aktuellen Koalitionsvertrag werden Geodaten des amtlichen Vermessungswesens und unter Berücksichtigung der Anforderungen des Landes, der Kommunen und der weiteren Nutzer zeitnah bereitgestellt.“

Nach Hamburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Sachsen ist Brandenburg das sechste Bundesland mit kostenfreien Geobasisdaten. Die Geobasisdaten seien für alle Zwecke anwendbar – sowohl zum privaten wie auch kommerziellen Gebrauch.

Das Innenministerium erklärt: „Verlässliche amtliche Geodaten finden eine breite Anwendung in der Wirtschaft, der Forschung und bei allen Bürgerinnen und Bürgern. Vor allem aber auch in der Verwaltung, wo die Daten zur Erfüllung staatlicher Aufgaben unverzichtbar sind. So greifen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben beispielsweise auf raumbezogene Informationen bei der Kriminalitätsbekämpfung, der Erkennung von Kampfmittelverdachtsflächen oder bei der Lageeinschätzung bei Waldbränden zurück. Kommunen nutzen die Geodaten des Landes für ihre Bürgerportale im Internet oder zur Erfüllung ihrer Verwaltungsaufgaben.“

Weiter heißt es: „Auch Bürgerinnen und Bürger oder Vereine können die Daten für eigene Zwecke, wie Freizeitaktivitäten oder bürgerschaftliches Engagement, uneingeschränkt nutzen. Auch die Entwicklung von Apps wird dadurch maßgeblich unterstützt.“

(ID:46322658)