eRechnung EU fördert Bremer Digitalisierungsprojekt mit mehr als einer halben Million Euro

Autor Manfred Klein

Die Anwendung zur eRechnung, die das Land Bremen im Auftrag des IT-Planungsrates entwickelt, soll nun auch Teil der entsprechenden EU-Plattform werden. Die EU finanziert einen großen Teil der dafür geplanten Entwicklungskosten. Umgesetzt wird das Projekt vom Bremer Finanzressort, Dataport und Governikus.

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eRechnung aus Bremen macht in Brüssel Karriere
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(Bild: © momius – stock.adobe.com)

Die Europäische Union fördert das Digitalisierungsprojekt mit 651.000 Euro und übernimmt damit drei Viertel der Kosten von insgesamt 868.000 Euro. Damit hat das Bremer Projekt die Höchstförderquote von 75 Prozent erreicht. Finanzstaatsrat Henning Lühr betonte bei der Unterzeichnung der Vereinbarung: „Wo einfache eMails nicht mehr reichen, da muss 'PeGGy' helfen. Damit ermöglichen wir die europaweite sichere und schnelle Abwicklung von eRechnungen – direkt von Rechner zu Rechner. Das ist vor allem für Power-User mit hohem Datenvolumen interessant, die grenzüberschreitend in der EU tätig sind.“

Bis März 2019 soll das Projekt PeGGy nun von den drei Partnern umgesetzt werden. Dr. Johann Bizer, Vorstandsvorsitzender von Dataport erläuterte: „Mit dem Projekt PeGGy gehen wir einen entscheidenden Schritt vorwärts bei der Digitalisierung der Öffentlichen Verwaltung. Bei der Verknüpfung der Bremer eRechnungs-Plattform mit der EU-Plattform wird ein vollautomatischer Workflow geschaffen innerhalb aller EU-Mitgliedsländer. Das spart in den Verwaltungen und Unternehmen Zeit und Geld.“

Dr. Stephan Klein, Geschäftsführer der Bremer Beteiligungsgesellschaft Governikus, ergänzte: „Bremen und der Bund sind erste Anwender in ihren jeweiligen eRechnungsprojekten. Jetzt schaffen wir die Verknüpfung mit der EU-Plattform für einen sicheren und grenzüberschreitenden Datenaustausch zwischen öffentlichen Verwaltungen und ihren Geschäftspartnern.“

Die drei Projekt-Partner wollen sich die anstehenden Aufgaben wie folgt teilen:

  • Governikus programmiert die Software.
  • Dataport stellt die Rechnerkapazität und gewährleistet den Betrieb.
  • Das Finanzressort testet das Verfahren mit Unternehmen und übernimmt das Marketing für eine deutschlandweite Verbreitung.

Staatsrat Henning Lühr erklärte zu den geplanten Aktivitäten des Finanzressorts: „Wir werden PeGGy auf Fachkongressen vorstellen. Außerdem werden wir auf vier Veranstaltungen in deutschen Städten ganz praktisch am Beispiel dreier Unternehmen zeigen, wie die eRechnung in Verbindung mit PEPPOL funktioniert.“

Publikationen in der Fachpresse sowie Gespräche mit Software-Herstellern stünden ebenso auf der Tagesordnung. „Wir besprechen mit den Software-Anbietern wie die eRechnungen aus Bremen, Deutschland und Europa sicher und schnell zu den öffentlichen Verwaltungen in Deutschland kommen“, so Lühr weiter.

„Mit dem Projekt PeGGy gehen wir einen entscheidenden Schritt für die Digitalisierung der Öffentlichen Verwaltung. Haben wir den Peppol-Zugang in unsere Infrastruktur integriert, stellt Dataport den öffentlichen Verwaltungen in Deutschland einen voll automatisierbaren eRechnungs-Workflow zur Verfügung", so Dr. Johann Bizer, Vorstandsvorsitzender von Dataport.

Dataport habe gemeinsam mit Bremen eine Lösung für die eRechnung entwickelt, die über verschiedene Eingangskanäle eRechnungen empfange, prüfe und an die angeschlossenen Buchhaltungssysteme übergebe. Damit sei ein automatisierter Workflow vorhanden, der Verwaltungen und Unternehmen Zeit und Kosten spare. Bremen und Dataport lägen mit dieser Anwendung in Sachen eRechnung vorne.

„Mit dem PEPPOL-Zugang erweitern sich die Möglichkeiten. Dann lassen sich neben Rechnungen auch Ausschreibungen und Bestellungen über diesen Workflow abbilden. Auch wenn das im Augenblick noch Zukunftsmusik ist, die Weichen stellen wir jetzt“, so Bizer abschließend.

„Das Projekt PeGGy ist eine konsequente Fortführung des EU-Projektes für grenzübergreifende elektronische Beschaffungsprozesse PEPPOL, an dem wir im Auftrag der Freien Hansestadt Bremen maßgeblich mitgearbeitet haben“, so Dr. Stephan Klein, Geschäftsführer der Bremer Beteiligungsgesellschaft Governikus GmbH & Co. KG. „Unsere Entwicklungen, die wir im Rahmen von PeGGy vornehmen, fließen als Standardkomponenten in die beiden Anwendungen des IT-Planungsrates Governikus und Governikus MultiMessenger ein und können sodann über die bestehenden Verträge nachgenutzt werden; die kontinuierliche Pflege wird über diese Verträge gewährleistet. Sowohl Bremen als auch der Bund sind erste Anwender in ihren jeweiligen eRechnungsprojekten."

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