Neues Forschungsprojekt für Verkehr und Infrastruktur gestartet Einwohnerdaten für die Planung

Redakteur: Julia Mutzbauer |

Am 12. September 2019 hat das Forschungsprojekt AktMel mit dem Ziel anonymisierte, geocodierte Einwohnerdaten für die Infrastrukturplanung zu nutzen. Das dem Projekt soll mit über 700.000 Euro im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds (mFUND) durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert werden.

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Von links nach rechts: Elke Meindl, Karl-Heinz Müller (beide AKDB), Aleksandra Weigel (Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge), Dr. Florian Kunstein, Felix Kummer (beide AKDB), Prof. Dr. Richard Göbel (iisys), Prof. Dr. Beatrix Weber (iisys), Marc Lehmann (iisys), Stephanie Kitzing (iisys).
Von links nach rechts: Elke Meindl, Karl-Heinz Müller (beide AKDB), Aleksandra Weigel (Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge), Dr. Florian Kunstein, Felix Kummer (beide AKDB), Prof. Dr. Richard Göbel (iisys), Prof. Dr. Beatrix Weber (iisys), Marc Lehmann (iisys), Stephanie Kitzing (iisys).
(© AKDB)

Laut der Anstalt für kommunale Datenverarbeitung in Bayern (AKDB) ist das Ziel des neuen Forschungsprojekts im Zeitraum von September 2019 bis August 2021 eine Online-Schnittstelle für anonymisierte, geocodierte Einwohnerdaten bereitzustellen, die von öffentlichen Stellen genutzt werden können. Diese Datenbasis soll künftig unter anderem für den Ausbau und die Optimierung von Systemen für den Personennahverkehr eingesetzt werden.

Die AKDB gibt an, dass das Projekt über den mFUND des BMVI mit über 700.000 Euro unterstützt wird. Zudem setze AktMel auf bereits existierende Einwohnerdatenbestände und erzeuge somit keine neuen Datenregister. Denkbar sei eine Nutzung auf kommunaler und Länderebene. Initiator und Koordinator des Projekts ist das Institut für Informationssysteme an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof (iisys). Die AKDB und der Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge sind als Partner beteiligt.

Datensicherheit

An dem Projekt seien neben Informatikern und Datenanbietern auch Juristen beteiligt, da dabei die Einhaltung sämtlicher Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung eine zentrale Anforderungen sei. Beispielsweise mit Filterfunktionen, die die Datenweitergabe wahlweise erlauben oder einschränken würden. Auch der Schutz des Datenbestands vor unberechtigtem Zugriff sei ebenfalls eine der zentralen Herausforderungen. Dafür soll ein Sicherheitskonzept aufgebaut werden, das den technischen und rechtlichen Anforderunge umfassend genügt.

„Das Projekt AktMel schafft eine Lösung, mit der Meldedaten rechtssicher und effizient für Planungsaufgaben im Bereich der Mobilität eingesetzt werden können. Ein wesentliches Merkmal dieser Lösung ist die Möglichkeit, rechtliche Vorgaben in lesbarer Form einzugeben, die dann während der Verarbeitung der Daten überprüft werden. Damit lässt sich in transparenter Form sicherstellen, dass die gelieferten Daten diesen Vorgaben entsprechen. Dieser Ansatz ermöglicht auch die schnelle Integration neuer Regeln aufgrund der aktuellen Rechtsprechung sowie kommender Gesetze“, heißt es in einem Onlinebeitrag des BMVI

„Zukunftweisendes Projekt“

Der Projektverantwortliche, Prof. Dr. Richard Göbel vom Institut für Informationssysteme, freue sich auf die Zusammenarbeit in den kommenden zwei Jahren und über die Unterstützung durch das Bundesministerium. „Dieses Projekt gibt uns die Chance, an der Realisierung einer Lösung zu arbeiten, die demnächst eine konkrete Anwendung in der Infrastrukturplanung finden wird. So kommen Forschung und öffentliche Verwaltung zusammen, um einen gesellschaftlich wichtigen Impuls zu leisten – besonders im Sinne von mehr Nachhaltigkeit im Verkehrswesen und in der Modernisierung unserer Infrastruktur. Solch eine Zusammenarbeit sollte im Übrigen viel öfter passieren“, so Göbel

Auch Karl-Heinz Müller, Produktmanager im Geschäftsfeld Einwohnerwesen, der das Projekt AKDB-seitig betreut, ist zufrieden: „Wir freuen uns, an solch einem zukunftweisenden Projekt beteiligt zu sein. Mit diesen anonymisierten Daten können öffentliche Stellen und Stadtplaner in Zukunft erkennen, wo die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland weiter ausgebaut werden muss. Dieser Pool an immer aktuellen Daten gibt ihnen eine objektive Planungsgrundlage.“ Die AKDB gewährleiste durch ihre Beiträge, dass Einwohnermeldedaten sicher und datenschutzrechtlich unbedenklich aufbereitet und zur Verfügung gestellt werden.

Die AKDB, die Anstalt für Kommunale Datenverarbeitung in Bayern, ist seit Jahrzehnten zuverlässiger Partner und Interessensvertreter der Kommunen. Als öffentlich-rechtliche Einrichtung in der Trägerschaft der kommunalen Spitzenverbände in Bayern bietet sie seit der Gründung 1971 als bundesweit führender IT-Komplettdienstleister für den öffentlichen Sektor ein breites Lösungsportfolio, speziell für Kommunen und das kommunale Umfeld. Zur Angebotspalette gehören im BSI-zertifizierten Rechenzentrum gehostete Fachverfahren für das Finanz-, Personal-, Verkehrs-, Sozial- und Grundstückswesen. Außerdem übernimmt die AKDB hoheitliche Aufgaben bei den Melde- und Personenstandsregistern und bietet Kommunen das Bürgerservice-Portal, die bundesweit reichweitenstärkste E-Government-Plattform für Onlineverwaltungsdienste. Zu ihren Kunden zählt die AKDB über 4.700 Kommunen, Gemeinden, Städte, Landratsämter, Bezirke sowie öffentliche Institutionen.

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