Interview mit BVA-Präsident Verenkotte eGovernment hebt Effizienzpotenziale in der Bundesverwaltung

Redakteur: Manfred Klein

Das Bundesverwaltungsamt (BVA) will – zusammen mit der Bundestelle für Informationsttechnik (BIT) – in den kommenden Jahren zum Rundum-sorglos-IT-Dienstleister" der Bundesverwaltung reifen. Ziel des ehrgeizigen Vorhaben­s ist es, die Chancen und Effizienzpotenziale der Verwaltungsmodernisierung auszuschöpfen.

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eGovernment, Personalentwicklung und behördliche Dienstleistungen sollen beim BVA Hand in Hand gehen
eGovernment, Personalentwicklung und behördliche Dienstleistungen sollen beim BVA Hand in Hand gehen
(Foto: © S.John - Fotolia.com)

Dazu sollen die Harmonisierung der IT-Landschaft und die Gestaltung von IT-Standards vorangetrieben werden.

BVA-Präsident Christoph Verenkotte
BVA-Präsident Christoph Verenkotte
(Foto: Bundesverwaltungsamt (BVA))

Darüber hinaus sieht die neue Gesamtstrategie des Bundesverwaltungsamtes die Schaffung einer eigenständigen IT-Strategie vor. Diese soll das BVA in die Lage versetzen, eigene Ressourcen zu schonen und gleichzeitig als vollwertiges Inhouse-Beratungszentrum für die gesamte Bundesverwaltung tätig zu werden.

Schon jetzt ist das Bundesverwaltungsamt mit seinen IT-Lösungen und IT-Dienstleistung in der Bundesverwaltung breit aufgestellt. Wie das aber alles im Detail funktionieren soll, darüber sprach der Präsident des Bundesverwaltungsamtes, Chri­stoph Verenkotte, mit eGovernment Computing.

Herr Verenkotte, das BVA will seine Leistungen in den Bereichen Organisations-, Prozess- und IT-Beratung ausbauen und dabei auch zu privaten Anbietern in Konkurrenz treten. Wie soll dieses Ziel – angesichts des demografischen Wandels und des damit verbundenen Fachkräftemangels – erreicht werden? Was ist unter dem Drei-Partner-Modell zu verstehen?

Verenkotte: Das Thema Verwaltungsmodernisierung stellt bereits seit vielen Jahren ein großes Anliegen des BVA dar. Die angebotene Beratungsunterstützung auf dem Gebiet der Organisations- und IT-Beratung ist eine unserer am stärksten nachgefragten Dienstleistungen. Zu unseren Kunden zählen – neben Bundesbehörden aller Hierarchiestufen – auch Zuwendungsempfänger des Bundes und internationale Institu­tionen.

Unser Vorteil ist, dass unsere Berater sehr intensiv mit den Aufgaben und Tätigkeiten der unterschiedlichen Behörden und Institutionen vertraut sind. Allerdings ist es nicht möglich – und auch nicht wirtschaftlich – den teilweise sehr spezialisierten Beratungsinhalt zu allen Themenfeldern vorzuhalten.

Daher – aber auch wegen der hohen Nachfrage in diesem Bereich – muss die eigene Beratungskompetenz derzeit dauerhaft durch externe Beratungsdienstleistungen ergänzt werden. Zu diesem Zweck wurde das Drei-Partner-Modell entwickelt. Hierbei führen drei Partner (Auftraggeber/Kunde – das Bundesverwaltungsamt/Bundesstelle für Informationstechnik (BIT) – externer Dienstleister) gemeinsam ein Projekt durch.

Der Kunde (Behörde) definiert einen entsprechenden Bedarf für Beratungsleistungen an das BVA. Das BVA bietet dann sowohl Unterstützung durch eigene Berater, Berater der Bundesstelle für Informationstechnik (BIT) als auch Dienstleistungen externer Partner in kombinierter Form an.

Vor diesem Hintergrund wollen wir unser Leistungsangebot ausbauen und unsere Beratungskompetenz erhöhen, um langfristig noch mehr externe Dienstleistungskosten einzusparen.

Damit können wir – entsprechende Ressourcen vorausgesetzt – ein „Inhouse-Beratungszentrum“ aufbauen, welches Bundesbehörden praxisnah berät. Der demografische Wandel sowie der damit verbundene Fachkräftemangel führt an dieser Stelle bei uns nicht zu Beeinträchtigungen.

Auch jetzt sind wir es schon gewohnt, junges Personal einzustellen, einzuarbeiten und mit einer gewissen Fluktuation umzugehen. Es existiert ein umfassende Einarbeitungs- und Coachingkonzept, welches zum einen die erforderliche kompetente Beratung und zum anderen den erforderlichen Wissenstransfer sicherstellt.

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