Justizministerium Baden-Württemberg Die Zukunft heißt „ELGA“

Redakteur: Manfred Klein

Es ist eine umfassende Justizreform, die sich seit dem Sommer 2012 in Baden-Württemberg vollzieht. Das Grundbuchwesen wird grundlegend reformiert. Gleichzeitig mit der Neuordnung der Grundbuchämter erfolgt der Umstieg von Papierakten auf die elektronische Grundakte „elGA“. Dies soll für Zukunftssicherheit im Grundbuchwesen sorgen.

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Sitz der SER eGovernment Europe GmbH am Neuen Kranzler Eck
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(Bild: SER)

Es klingt wie eine Herkules-Aufgabe: Baden-Württemberg reformiert sein Grundbuchwesen und konzentriert dazu die bisher über 650 kommunalen und staatlichen Grundbuchämter bei 13 grundbuchführenden Amtsgerichten.

Seit ihrem Beginn im Jahr 2012 schreitet die Reform im badischen Landesteil zügig voran: Am 4. März 2013 wurde mit dem zentralen Grundbuchamt Maulbronn bereits der fünfte Standort neuen Zuschnitts in Betrieb genommen, nach den zentralen Ämtern in Emmendingen, Achern, Tauberbischofsheim und Villingen-Schwenningen im vergangenen Jahr. Im württembergischen Landesteil wird ab 2015 auf die neue Struktur umgestellt. Bis Ende 2017 soll die Reform abgeschlossen sein.

Aber nicht nur die organisatorische Struktur des Grundbuchwesens ist neu. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Grundbuchamtsreform ist die Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs und der elektronischen Grundakte (elGA). Das sinnbildliche „Grundbuch“ hat bereits seit längerem ausgedient. Mit der Digitalisierung der Grundbücher wurde bereits vor mehreren Jahren, unabhängig von der Grundbuchamtsreform, begonnen.

Die Arbeiten werden im Rahmen der Reform abgeschlossen. Seit vergangenem Jahr werden nun auch die Grundakten mit allen Urkunden und Dokumenten rund um das Grundbuch digital geführt. elGA ersetzt die bisherigen, papierbasierten Grundakten durch elektronische Akten und ermöglicht eine vollständig digitale Vorgangsbearbeitung in den Grundbuchämtern.

„Die Einführung von elGA ist Bestandteil der Grundbuchamtsreform und soll das neue Organisationsmodell unterstützen“, erläutert Ministerialrat Thomas Ohlinger, Leiter des Organisationsreferates im Justizministerium Baden-Württemberg. „elGA wird das Grundbuchwesen in Baden-Württemberg zukunftssicher machen und auch die Arbeitsweisen in den Grundbuchämtern auf die Zukunft ausrichten“, ist er überzeugt. Ministerialrat Ohlinger ist Gesamtverantwortlicher für die Grundbuchamtsreform in Baden-Württemberg.

Die elektronische Grundakte elGA basiert auf der PRODEA-Software der SER eGovernment Europe. Für die Umsetzung des IT-Projektes sorgen die Partner Hewlett-Packard und SER gemeinsam. Zur Entscheidung für die SER-Lösung hatten auch die guten Erfahrungen des Landesamtes für Besoldung und Versorgung (LBV) beigetragen, das seit Jahren elektronische Akten von SER für rund 360.000 Zahlungsempfänger einsetzt, die ebenfalls von den beiden IT-Partnern HP und SER eingeführt worden waren.

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