Digitalpakt Alter Die digitale Teilhabe älterer Bürger im Blick

Von Natalie Ziebolz Lesedauer: 2 min

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Beim 49-Euro-Ticket zeigte sich wieder, dass rein digitale Lösungen nur funktionieren, wenn alle Menschen in der Lage sind, diese zu nutzen. Das gilt eben auch für Senioren und Seniorinnen. Hier setzt der Digitalpakt Alter an.

Studien zeigen, dass viele ältere Menschen das Internet nicht nutzen, da es ihnen zu kompliziert vorkommt
Studien zeigen, dass viele ältere Menschen das Internet nicht nutzen, da es ihnen zu kompliziert vorkommt
(Bild: Robert Kneschke – stock.adobe.com)

Der Digitalpakt Schule ist vermutlich allen bekannt. Mit seiner Hilfe sollen Schulen fit für die digitale Zukunft gemacht werden, indem sie finanzielle Unterstützung beim Ausbau ihrer digitalen Bildungsinfrastruktur erhalten. Doch auch an die älteren Semester wird gedacht – mit dem „Digitalpakt Alter“. Dieser wurde gerade bis 2025 verlängert. Bis dahin stellt das Bundesseniorenministerium mehr als 3,1 Millionen Euro bereit.

Im Fokus der Initiative stehen sechs Ziele:

  • Alle Menschen in Deutschland unabhängig von ihren finanziellen Ressourcen, ihrem Wohnort und ihrer Wohnform Zugang zu digitalen Medien und Alltagstechnologien verschaffen;
  • Ältere Menschen bei der Nutzung digitaler Medien entsprechend ihren körperlichen, geistigen und finanziellen Ressourcen durch den Erwerb digitaler Kompetenzen unterstützen;
  • Vermittlung von Anlaufstellen und passende Bildungsangebote zur Vermittlung der digitalen Kompetenzen;
  • Der barrierefreie Zugang zu digitalen Angeboten, etwa durch die Standardisierung von Oberflächen und nutzerfreundliche Lösungen;
  • Berücksichtigung von Datenschutz und IT-Sicherheit bereits bei den Voreinstellungen, um Vertrauen bei den Nutzerinnen und Nutzer zu schaffen;
  • Bereitstellung analoger Angebote, solange es keine vollwertige Unterstützung für diejenigen gibt, die digitale Angebote nicht selbständig nutzen können.

Nötig ist das, immerhin nutzen knapp sieben Millionen Menschen über 60 Jahren bisher kein Internet. „Ob Bankgeschäfte, der Kauf von Fahrkarten oder der Austausch mit Familienangehörigen über das Smartphone: viele Angebote und Möglichkeiten gibt es heute auch oder sogar nur noch digital“, stellte Sachsens Sozialministerin Petra Köpping allerdings klar. Der SPD-Politikerin zufolge dürfe da niemand auf der Strecke bleiben. „Digitale Teilhabe älterer Menschen gehört zur Daseinsvorsorge und ist wichtig, um neuen Herausforderungen zu begegnen, aber auch um Potenziale zu nutzen.“

Der Startschuss für den Digitalpakt Alter fiel bereits im August 2021. Initiiert wurde er vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen unter Beteiligung von zehn Partnerorganisationen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.

An bundesweit 150 Erfahrungsorten der Initiative nahmen innerhalb eines Jahres dann schließlich auch 10.000 ältere Menschen die digitalen Lernangebote wahr. „Die Erfahrungen aus einem Jahr DigitalPakt Alter zeigen, dass ältere Menschen oftmals offline sind, weil ihnen einfach Unterstützung für den Umgang mit Smartphone und Tablet fehlen“, so die Zwischenbilanz von Bundesseniorenministerin, Lisa Paus. „Hier setzt der DigitalPakt Alter an. Ältere Menschen sollen ganz selbstverständlich Teil der digitalen Gesellschaft sein, damit auch sie von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren können.“

Mittlerweile schließen sich auch immer mehr Bundesländer der Initiative an: Bayern, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen. „Das Internet, Smartphones und der PC bieten viele Chancen – auch für die ältere Generation“, begründet etwa Bayerns Sozialministerin, Ulrike Scharf, die Teilnahme. Informationen suchen oder ein Videochat mit den Enkelinnen und Enkel seien nur zwei Beispiele.

Aus der letzten Projektphase wird zudem das Förderprogramm „Erfahrungsorte“ weitergeführt: Bis Ende 2025 sollen weitere 100 Initiativen dazu kommen, die nächste Bewerbungsphase startet 2024. Zum Ende der Projektlaufzeit wird das Netzwerk an Erfahrungsorten aus insgesamt 300 lokalen Angeboten für ältere Menschen bestehen.

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