Verbundprojekt für Digitale Souveränität Datenkompetenz der Bürger soll gefördert werden
Um die Digitale Souveränität der Bürger zu fördern, entwickeln das Institut für Multimediale und Interaktive Systeme und der Ethical Innovation Hub der Universität zu Lübeck gemeinsam mit der Hansestadt Lübeck und der Mach AG im Joint Innovation Lab neue Informations- und Interaktionsangebote für Kommunen. Ziel des Vorhabens ist es, auf Webseiten der kommunalen Verwaltung Angebote zur Verfügung zu stellen, die den Bürgern die Verwendung ihrer Daten vermitteln.
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In diesem Verbundprojekt sollen in einem „menschzentrierten, partizipativen Entwicklungsprozess“ so genannte „Demonstratoren“ entstehen. Dazu werden Visualisierungen, Simulationen sowie Methoden des Micro-Learning und der Gamification in Labor- und Feldexperimenten auf ihre Wirkung untersucht. Ethische Überlegungen und Fragen nach der gesellschaftlichen Bedeutung der Anwendungen sollen dabei von Anfang an in die Entwicklung einbezogen werden.
„Die verwertungsreifen Lösungen stehen nach Projektende als Open-Source-Komponenten zur Verfügung. Nicht zuletzt können die von Bürgern im Umgang mit der kommunalen Verwaltung erworbenen digitalen Kompetenzen in anderen Lebensbereichen, zum Beispiel in Sozialen Netzwerken, wirken und so digitale Souveränität fördern“, heißt es von der Mach AG.
„Mit Blick auf die zunehmende Verwendung von KI-Systemen in öffentlichen Verwaltungen spielt Datensouveränität eine sehr wichtige Rolle für faire und gesellschaftlich akzeptierte Anwendungen“, erklärt Moreen Heine, Leiterin des Projekts. Das Verbundprojekt leiste hier einen wertvollen Beitrag für die zukünftige Gestaltung der Beziehungen und Interaktionen zwischen Bürgern und Verwaltungen.
„Datensouveränität spielt in unserer Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle – insbesondere in Hinblick auf das Thema Smart City, bei dem ebenso wie bei den Bürgerservices viele Daten anfallen“, ergänzt Jan Hedtfeld, Leiter des Bereichs Innovation der MACH AG.
Welche Vorteile verspricht sich eine Kommune wie die Stadt Lübeck von ihrer Teilnahme an diesem Projekt? Dr. Stefan Ivens, Chief Digital Officer der Hansestadt Lübeck, sagt dazu: „Die Hansestadt Lübeck sieht in diesem Verbundprojekt die Chance, Datenströme in der Verwaltung zukünftig transparenter und verständlicher darstellen zu können. Unser Ziel ist es, Bürger dabei zu unterstützen, souverän mit Ihren Daten umzugehen und informationell selbstbestimmt in einer Smart City zu leben.“
Für Christian Herzog und Daniela Zetti, Leiter und stellvertretende Leiterin des Projektpartners Ethical Innovation Hub, stehen natürlich die ethischen Aspekte des Projekts im Vordergrund: „Der digitale Kontakt mit der Verwaltung soll für mehr Komfort, aber vor allem auch für sozial gerechte Teilhabe und eine kritische Auseinandersetzung mit staatlichen Organen sorgen. Wichtige Schlüsselkonzepte sind hier die Digital- und Datensouveränität.“
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit ca. 750.000 Euro für die kommenden drei Jahre.
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