Lockerung des Datenschutzes Datenfreigabe zur Pandemie-Bekämpfung
Obwohl das Misstrauen gegenüber dem Staat zu Pandemie-Zeiten eher gewachsen scheint, würden knapp drei Viertel der von der Managementberatung Horváth befragten 1.000 Deutschen detaillierte Gesundheitsinformationen zur Pandemie-Bekämpfung freigeben.
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Um persönliche Einschränkungen durch Pandemie-Maßnahmen zu minimieren, wären 63 Prozent der von Horváth Befragten bereit, der Bundesregierung personenbezogene Daten freizugeben. Damit im Fall von Pandemien oder Naturkatastrophen ein besseres Krisenmanagement und zielgerichtetere Maßnahmen erfolgen können, sprechen sich 59 Prozent für eine Lockerung des Datenschutzes in diesen Fällen aus. „Denkbar ist beispielsweise, dass die Regierung dann noch zielgerechter, nicht nur bei einer Einreise nach Deutschland, über SMS direkt mit der Bevölkerung in Kontakt tritt“, so Simon Manner, Partner und Public-Experte bei der Managementberatung Horváth.
Speziell zur Bekämpfung der Corona-Pandemie würden 71 Prozent umfangreiche personenbezogene Daten zur Verfügung stellen. Knapp die Hälfte (48 %) wäre sogar bereit, genaue Gesundheitsinformationen inklusive Vorerkrankung anzugeben. Ein Viertel würde die durch das Smartphone erstellten Bewegungsprofile für die Bekämpfung freigeben. „Ein Datenausschnitt von einem Viertel der Bevölkerung wäre schon eine solide Basis, um wichtige Schlussfolgerungen zu ziehen und vor allem, möglichst genaue Prognosen zur weiteren Ausbreitung zu erstellen“, ist Manner überzeugt. Die bislang vorliegenden Daten beispielsweise zum Impfstatus sind zwar detailliert, aber nicht ansatzweise flächendeckend, tagesaktuell oder in der notwendigen Qualität, um sichere Prognosen zur weiteren Entwicklung errechnen zu können oder Rückschlüsse auf Ursachen regional unterschiedlicher Entwicklungen zu ziehen, so der Experte.
Über die Studie
Für die Umfrage „Datenschutz in Pandemien und Krisen“ befragte das IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung im Auftrag der Managementberatung Horváth vom 23. bis 25. November 2021 insgesamt 1.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren. Die Stichprobe ist repräsentativ nach Geschlecht, Alter und Region.
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