SAS Forum in Bonn Business Analytics optimiert die Öffentlichen Verwaltungen

Redakteur: Gerald Viola

Dass Business Intelligence (BI) und Business Analytics (BA) eine immer wichtigere Rolle in der Öffentlichen Verwaltung übernehmen, stellte das SAS Forum in Bonn wieder deutlich unter Beweis: Die Lösungen für den Public Sector bildeten einen eigenen Schwerpunkt neben den üblichen Schwergewichten Banken und Versicherungen sowie Industrie- und Dienstleistung. Es waren vor allem die Praktiker des Öffentlichen Dienstes, die in der Bundesstadt ihre Anwendungen präsentierten.

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Lebhafte Diskussionen und intensiver Erfahrungsaustausch kennzeichneten die Veranstaltung. Beispiel risikoorientierte Kontrollen: Die Öffentliche Verwaltung muss bei begrenzten Mitteln immer mehr Kontrollaufgaben übernehmen, um die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften zu überprüfen – etwa im Verbraucherschutz, bei Subventionszahlungen oder im Bereich Steuern. Komplexität und Aufwand solcher Steuerungs- und Kontrollvorgänge haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen, während die Zahl der mit diesen Aufgaben betrauten Mitarbeiter aber nicht in gleichem Maße gewachsen ist.

An einer Fülle von Beispielen zeigten die Experten auf, wie dieser Spagat gemeistert werden kann:

  • Agrarmarkt Austria hat durch eine SAS-Lösung die Fehlerquote bei EU-Tierprämienanträge von 4 auf 0,25 Prozent gesenkt. Das bedeutet, dass europaweit 15 Euro von 1.000 Euro Fördermitteln zurückgeführt werden müssen, in Österreich nur 14 Cent.
  • Mit der Simulation des Ausbruchs einer Maul- und Klauenseuche bekamen die politischen Entscheider in NRW eine Prognose auf nur einer Seite über den wahrscheinlichen Verlauf der Seuche in unterschiedlichen Szenarien mit den jeweiligen Folgekosten.
  • Die Betrugsermittler von OLAF bei der EU arbeiten mit SAS und untersuchen Texte und Daten in Millionen Dokumenten unterschiedlichster Herkunft in 20 Sprachen.

BI und BA in der täglichen Praxis der Öffentlichen Hand

Weitere Praxisbeispiele aus der täglichen Verwaltungsarbeit präsentierten unter anderem

  • Dr. Thomas Armbruster vom Hessischen Statistischen Landesamt: Im Länderverbund der amtlichen Statistik wurden bisher unterschiedliche Datenspeicherungs- und Reporting-Verfahren genutzt. Für Synergieeffekte sollen nun einheitliche Datenbasen und damit auch Berichte für die Nutzer erstellt werden. Als Pilotanwendung wurde die Hochschulstatistik gewählt, die nun mit ETL-Prozessen aus DI Studio über eine zentrale und fehlerbereinigte Datenbasis verfügt.
  • Nadine Bartke und Astrid Limbrunner vom Bayerischen Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung: „Umsetzung des Controlling-Berichtes mit SAS Business Analytics“.
  • Dr. Ulrich Walwei vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit: „Arbeitsmarktpolitik als Krisenpuffer“.
  • Rainer Emmel von der Landeshauptstadt Wiesbaden: „Zukunftsgerichtete Haushaltssteuerung“. Die Landeshauptstadt Wiesbaden sorgt für eine stärkere Budgetorientierung und erhöht die Transparenz im Controlling. Mittels Business Analytics bereitet die Kämmerei operative Haushaltsdaten aus unterschiedlichen Anwendungen systematisch auf. Regelmäßige Auswertungen und Abweichungsanalysen verdeutlichen Dezernenten und Amtsleitern frühzeitig mögliche Handlungsbedarfe. Zudem sorgen Prognosen für verlässlichere Kalkulationen des Gesamthaushalts – etwa durch Vorhersagen des Gewerbesteueraufkommens.
  • Pascal Mangang von der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder: „Zukunft durch Wandel – innovatives Risikomanagement bei der Altersvorsorge im Öffentlichen Dienst“.

Verbraucher- und Bürgermeinungen in Sozialen Netzen sichtbar machen

Wolf Lichtenstein, SAS-Geschäftsführer, unterstrich auch die Rolle, die Social Networks spielen: Die klassischen Kommunikationswege von Unternehmen und Öffentlichen Verwaltungen zu ihren Kunden funktionierten nicht mehr so, wie sie das mal getan haben. „Die sozialen Netzwerke sind nicht mehr nur eine Plattform, sondern der Schlüssel zum Verständnis des Kunden geworden.“

Da ist es keine Überraschung, dass der Softwarehersteller auch hier helfen kann. SAS Social Media Analytics durchsuchen die Netze automatisch und werten die gefundenen Inhalte dann aus. Der besondere Nutzen dieser neuen Lösung: ihre Fähigkeit, diese wichtigen Informationen quasi on Demand sichtbar zu machen und sogar den weiteren Verlauf zu prognostizieren.

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