IT-Sicherheitsbericht des BSI Zusammenarbeit ist der beste Schutz
Der Bericht zur IT-Sicherheit in Deutschland des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik zeichnet in Teilen ein dramatisches Bild der Lage. Weist Verwaltungen jedoch auch den Weg zu einem sicheren eGovernment.
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Mit dem Willen zur IT-Sicherheit ist es wie mit der Grippeschutzimpfung – erst wenn man mit 40 Grad Fieber flachliegt, wird einem ihr Wert bewusst. Und dass die Gefährdungen – insbesondere für Einrichtungen der Öffentlichen Hand – eher zunehmen, machten nicht nur die jüngsten Angriffe auf die Häfen von San Diego und Barcelona deutlich, auch der aktuell vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) veröffentlichte Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland gibt wenig Anlass zur Hoffnung, dass sich die Situation demnächst bessern könnte.
Aktuelle Bedrohungslage
So heißt es im Sicherheitsbericht: „Die Gefährdungslage im Bereich der Cyber-Sicherheit in Deutschland ist in den vergangenen Monaten vielschichtiger geworden. WannaCry, NotPetya, Efail oder Spectre/Meltdown sind Ausdruck einer neuen Qualität von Cyber-Angriffen und IT-Sicherheitsvorfällen, die sich gegen die Grundpfeiler der Informationstechnologie richten. Gleichzeitig schreitet die Digitalisierung und Vernetzung von IT-Systemen, Alltagsgegenständen und Industrieanlagen voran, wodurch sich die potenzielle Angriffsfläche und auch die Abhängigkeit von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft von funktionierenden IT-Systemen täglich vergrößert.
Diese Kombination aus neuer Angriffsqualität und zunehmender Digitalisierung hebe die Gefährdungslage auf ein neues Niveau, so das beunruhigende Fazit des Berichts.
Dazu erklärte erklärt BSI-Präsident Arne Schönbohm: „Die Gefährdungslage fordert uns als nationale Cyber-Sicherheitsbehörde täglich heraus, neue Lösungen zu konzipieren und umzusetzen. Der Lagebericht macht deutlich, dass wir mit unseren Maßnahmen im Bereich der Prävention, Detektion und Reaktion wesentliche Erfolge erzielen konnten, etwa durch die Umsetzung der Cyber-Sicherheitsstrategie der Bundesregierung oder des IT-Sicherheitsgesetzes.“
Arne Schönbohm weiter: „Wenn wir unsere führende Position behalten und ‚Made in Germany‘ auch im Cyber-Raum weiterhin als Markenzeichen gelten soll, dann dürfen wir nicht nachlassen, den Dreiklang aus Digitalisierung, Vernetzung und Innovationsgeschwindigkeit mit kreativen und praxisrelevanten Angeboten für mehr Cyber-Sicherheit zu verstärken. Dazu braucht es eine zentrale Cyber-Sicherheitsbehörde wie das BSI, die personell und finanziell den Herausforderungen entsprechend ausgestattet ist.“
Und auch in der IT-Sicherheitsindustrie wächst das Unbehagen. So erklärte Dirk Arendt, Leiter Public Sector & Government Relations bei Check Point Software Technologies GmbH, gegenüber eGovernment Computing: „Dass die Zahl der Angriffe laut dem aktuellen Lagebericht IT-Sicherheit des BSI zugenommen hat, ist mit Blick auf die fortschreitende Digitalisierung unserer Gesellschaft in allen Bereichen nun nicht wirklich verwunderlich. Trotzdem fehlt es an vielen Stellen immer noch am Verständnis sowie in Teilen der Wirtschaft und der Öffentlichen Verwaltung an den notwendigen Budgets, um sich umfassend den neuen Herausforderungen stellen zu können.“
„Wir brauchen diese Berichte, damit das Bewusstsein für das so wichtige Thema IT-Sicherheit auf allen Ebenen steigt. Nur so kann der völlig unbefriedigende Zustand in Bezug auf die Sicherheit unserer digitalen Infrastrukturen notwendigerweise für die Zukunft verbessert werden“, so Arendts Fazit.
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