Definition Was ist Open CoDE?

Von Brueggehofe Lesedauer: 3 min |

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Digitale Souveränität statt Abhängigkeit: Kooperative Open Source Software stärkt sie – und spart gleichzeitig Lizenzkosten. Aber nur nutzerfreundliche digitale Netzwerk-Infrastruktur-Lösungen haben Zukunftspotenzial: Open CoDE tritt an, die Nutzung von Open Source Software in der Verwaltung zu fördern.

Open CoDE: Souveräne Netzwerk-Infrastruktur für die Verwaltung
Open CoDE: Souveräne Netzwerk-Infrastruktur für die Verwaltung
(Bild: aga7ta – stock.adobe.com)

Open CoDE (opencode.de) ist Teil der Deutschen Verwaltungscloud-Strategie. Die gemeinsame Open Source-Plattform der Öffentlichen Verwaltung befindet sich im Aufbau. Federführend sind Bundesinnenministerium sowie die Bundesländer Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Das Ziel: Zugang, Nutzung und Austausch von Open-Source-Software erleichtern - und so die digitale Souveränität stärken! Ein Code Repository Management System für die Öffentliche Verwaltung soll das Teilen und Wiederverwenden von quelloffenem Code ermöglichen. Beteiligte sind die AG Cloud Computing und Digitale Souveränität des IT-Planungsrates, die govdigital eG und Komm.One AöR. Später soll ein Zentrum für Digitale Souveränität (ZenDiS) die Trägerschaft übernehmen.

Was bietet die Plattform?

Teilnehmende erhalten Gelegenheit, in Diskussionsforum oder GitLab zu Projekten und übergreifenden Fragestellungen von Open Source in der Verwaltung in den Dialog zu gehen. Die Plattform Open CoDE eröffnet Raum für Ideen und Verbesserungsvorschläge, auch zur Plattform selbst. Nutzende teilen Erfahrungsberichte zu Softwarelösungen, Entscheidungstragende erhalten mit Open CoDE einen wertvollen Informationspool: Wie kann ich Open Source Software in meinem Verwaltungsbereich einsetzen? Aber: Eine Werbeplattform für Lösungen oder Dienstleister will Open CoDE nicht sein. Ein Code of Conduct regelt den Umgang mit unsachlicher Kritik; nur registrierte Nutzer können die Beiträge im Diskussionsforum sehen.

Wie funktioniert Open CoDE genau?

Für eine effektive Kollaboration von Verwaltung, Gesellschaft und Industrie können offene Quellcodes in einem Zentralverzeichnis abgelegt werden. Jedes neue Softwareprojekt erfolgt durch einen Träger der öffentlichen Hand bzw. mit dessen Zustimmung. Zur Veröffentlichung im Verzeichnis ist der Quellcode auf Open CoDE zu spiegeln. Als Instrument fungiert eine eigenbetriebene Open CoDE GitLab-Instanz. Dabei kann Code auch primär auf privaten Git-basierten Systemen entwickelt werden. Vorausgesetzt, solche Projekte ebnen der Allgemeinheit den Weg, ihre Beiträge auch dort einzubringen.

Welchen Regeln unterliegt Open CoDE?

Für die (rechts)sichere Plattformnutzung wurden Lizenzrichtlinie, Code of Conduct, Kollaborationsregeln und Nutzungsbedingungen aufgestellt. Auch sind Open CoDE und Betreiber Komm.One AöR dem DSGVO-konformen Umgang mit personenbezogenen Daten verpflichtet. Quellcodes sind rechtssicher für die Nachnutzung bereitzustellen, so dass sich nur Open CoDE lizenzrechtlich wasserdichte Inhalte qualifizieren. Was die Ansprüche an eine verwaltungsrelevante Open Source Lizenz erfüllt, bestimmt die Definition der Open Source Initiative. All dies erstreckt sich sowohl auf bereits genutzte Verwaltungssoftware als auch auf Ideen, die für Behörden von Interesse sind - auf Software jeder Entwicklungsreife, vom Konzept bis zur einsatzreifen Softwarelösung.

Welche Vorteile bietet Open CoDE?

Der partizipative Open Source Ansatz verspricht ein Plus an Kooperation, Sicherheit und Innovation, aber auch Kostenersparnis im Lizenzbereich. Vor allem aber soll Open CoDE die digitale Souveränität stärken, indem sie die Abhängigkeit öffentlicher Verwaltung von Herstellern und deren Support-Dienstleistungen verringert. Klare Qualitätsanforderungen – wie beispielsweise an Lizenzcompliance – sorgen für rechtssichere Bereitstellung und Nachnutzung. Hier soll die Plattform Software-Entwicklung nicht pauschal bewerten, sondern Nachnutzenden vielmehr Best-Practice-Handreichungen bereitstellen. Die Vorteile von Open CoDE in Kürze:

  • mehr Open Source Transparenz und Wiederverwendung,
  • schnellere Resultate durch Kollaboration vielfältiger Akteure,
  • mehr digitale Souveränität, Sicherheit und Innovation bei geringeren Kosten.

Wer kann zu Open CoDE beitragen?

Neben Open Source-Entwickelnden der Öffentlichen Verwaltung richtet sich Open CoDE an alle Interessierten, die Open Source Software aktiv verbessern möchten. So können z. B. Auftragnehmer der Wirtschaft mit behördlicher Zustimmung Open Source-Projekte auf der Plattform veröffentlichen. Für die Zahl an Projektmitgliedern gibt es keine Restriktionen. Zur Aufnahme in das Zentralverzeichnis sind zu jedem Softwareprojekt ein Steckbrief und eine Publiccode.yml-Datei (Metadaten-Standard für Software Öffentlicher Verwaltung) anzulegen. Auch das anonyme Beitragen von Code oder Gastnutzung sind möglich. Wer sämtliche Funktionen nutzen möchte, muss sich auf der Plattform registrieren.

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