Definitionen Was ist eine Volkszählung und wie läuft sie ab?
Eine Volkszählung ist eine statistische, bundesweite Erhebung von Bürgerdaten, die alle zehn Jahre stattfindet. Die nächste Volkszählung wird im Mai 2022 durchgeführt.
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Alle zehn Jahre findet in Deutschland eine Volkszählung (auch: Zensus) statt. Dabei wird ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland wohnen, wo sie arbeiten und wo sie leben. Die Ergebnisse sind besonders für Bund, Länder und Gemeinden wichtig, die für ihre Planungen auf verlässliche Bevölkerungsdaten zurückgreifen müssen.
Der Zensus liefert laut Angaben des Statistischen Bundesamts folgende Daten, die anonymisiert ausgewertet werden:
- aktuelle Bevölkerungszahlen,
- Daten zur Demografie: Alter, Geschlecht, Staatsbürgerschaft,
- Daten zur Wohn- und Wohnungssituation: durchschnittliche Wohnraumgröße, Leerstand, Eigentümerquote.
Daten aus dem Einwohnermelderegister
Die nächste Zählung wurde aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben und wird nun im Mai 2022 durchgeführt. Dabei handelt es sich um einen registergestützten Zensus, das heißt, es werden bereits vorhandene Zahlen – die Meldedaten aus den Registern der Städte und Gemeinden – genutzt. Die Verwaltungen müssen dazu bis zum geplanten Zensusstichtag am 15. Mai 2022 alle bei ihnen gemeldeten Personen an die statistischen Ämter der Länder übermitteln. Drei Monate später erfolgt eine zweite Datenübermittlung, um auch alle stichtagsrelevanten, aber erst nach Stichtag im Melderegister eingetragenen An- und Abmeldungen berücksichtigen zu können.
Befragung der Haushalte
Da die Melderegister aber nicht immer aktuell oder präzise genug sind, werden Bürger und Haushalte auch direkt befragt. Dazu werden im Vorfeld etwa zehnt Prozent der Bevölkerung per Zufallsstichprobe ausgewählt. Wie das Statistische Bundesamt betont, erfolgt die Auswahl der Anschriften auf Grundlage eines komplexen mathematischen Verfahrens. Die Stichprobenziehung für den Zensus 2022 erfolgte im Oktober 2021.
Die ausgewählten Personen werden dann von der entsprechenden Behörde angeschrieben, und ein Termin für den Besuch wird festgelegt. Der Interviewer wird anschließend vor Ort ermitteln, wie viele und welche Personen im Haushalt leben. Danach erhält der Befragte einen Code für einen Online-Fragebogen, den er selbstständig ausfüllen kann.
Neu ist ab 2022, dass auch Gemeinden unter 10.000 Einwohnern befragt werden. Gerade in kleineren Gemeinden kann es dabei zu einer Vollerhebung kommen – das heißt, hier müssen alle Personen befragt werden, da andernfalls der Stichprobenumfang zu klein wäre. Auch in Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften werden alle dort lebenden Bewohner befragt.
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