Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt Unterstützung für Schulen bei der Digitalisierung
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Ob bundesweites Pilotprojekt oder Digitalassistenten für die Schulen vor Ort: Schulen bekommen mehr Hilfe beim digitalen Lehren und Lernen.

Das Pilotprojekt „Digitales Lernen unterwegs“ (DigLu) will Kinder beruflich Reisender in das digitale Lernen einbeziehen. Bisher müssen Schulkinder, die an wechselnden Orten Schulen besuchen, ein sogenanntes Schultagebuch führen, das der Stammschule einen Überblick über den Lernstand gibt. Das Projekt hat zum Ziel, dass statt dieses Schultagebuchs in Papierform ein digitales Äquivalent genutzt werden kann.
Das bundesweite Projekt startete Ende 2020 zunächst in sechs Bundesländern. Gegen Projektende sollen dann alle Länder vertreten sein, sodass das digitale Lerntagebuch ab dem Schuljahr 2024/25 eingesetzt werden kann.
Schleswig-Holstein ist im aktuell laufenden Schuljahr zum Projekt gestoßen. „DigLu steht beispielhaft für die Möglichkeiten, die digitale Plattformen wie das Lernmanagementsystem für Schülerinnen und Schüler bieten. Das erleichtert den Austausch der Lehrkräfte und schafft eine bessere Vernetzung der Schulen“, kommentierte kürzlich Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien bei einem Treffen mit dem Deutschen Schaustellerbund (DSB). „Ich setze große Hoffnung in DigLu. Es kann ein Meilenstein in der schulischen Bildung beruflich Reisender werden. Als ein Medium, welches über die Landesgrenzen bundesweit einheitlich eingesetzt werden kann, ist es ein großer Schritt in die Zukunft“, ergänzte Andreas Horlbeck, Vizepräsident des Schaustellerbundes.
DigLu bietet folgende Funktionen:
- Bereitstellung von allgemeinen Informationsmaterialien in digitaler Form,
- Bereitstellung von selbsterstellten Lehr- und Lernmaterialien in digitaler Form durch die Lehrkräfte der Stamm- und Stützpunktschulen sowie durch die Bereichslehrkräfte,
- Austausch von Nachrichten zwischen Schülern, Eltern oder Lehrern sowie
- Videokommunikation zwischen Lehrkräften und Schülern oder ihren Eltern.
Digitalassistenten
In Sachsen-Anhalt schreitet das Projekt „Digitalassistenz an Schulen“ voran. Zum Jahresbeginn haben die ersten sieben Assistenten sowie zwei Mentoren mit ihrer Arbeit begonnen. Auf Abruf werden dabei je ein Mentor und vier bis fünf Digitalassistenten in die Schulen geholt, um dort bei der digitalen Schulorganisation und beim Einsatz von Content- oder Lernmanagementsystemen zu unterstützen. Auch medienpädagogische Fortbildungen sind möglich.
„Digitaler Unterricht ist mehr als nur die Übersetzung von Lernstoff des Präsenzunterrichts in digitale Formate“, kommentiert Bildungsministerin Eva Feußner. „Es geht vielmehr um die Entwicklung neuer Formen des Lernens und des Wissens- und Kompetenzerwerbs. Digitalassistentinnen und -assistenten und die Digitalmentorinnen und -mentoren unterstützen die Arbeit vor Ort und tragen dazu bei, dass die an Schule Beteiligten die Potentiale einer Kultur der Digitalität zur Gestaltung des schulpraktischen Alltags lernfördernd nutzen.“
Bei den ersten neun Unterstützern wird es nicht bleiben, denn das Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt hat im Auftrag des Bildungsministeriums eine erneute Ausschreibung für weitere Digitalassistenten und -mentoren auf den Weg gebracht. Insgesamt soll es bis zu 100 Einstellungen geben. Sachsen-Anhalt hat für das Projekt ein Budget von 36 Millionen Euro angesetzt.
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