Studie verdeutlicht Interesse an SOA SOA in der öffentlichen Verwaltung angekommen
War die öffentliche Hand bisher bei der Einführung von Service Orientierten Architekturen (SOA) eher zurückhaltend, stößt das Thema neuerdings zunehmend auf Interesse. Dies verdeutlicht das Ergebnis einer Umfrage, die IDC im Sommer diesen Jahres unter 418 IT-Verantwortlichen in Deutschland über alle Branchen hinweg durchgeführt hat.
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Die Resultate der Umfrage zeigen, dass sich SOA in der öffentlichen Verwaltung überdurchschnittlich stark verbreitet. So setzen 17 Prozent der öffentlichen Institutionen bereits eine SOA ein und weitere 23 Prozent planen die Einführung (siehe Abbildung). Damit liegt die öffentliche Hand beim Thema SOA über dem Durchschnitt aller Branchen in Deutschland. Deutlich geringer fällt allerdings das Interesse im Handel und im verarbeitenden Gewerbe aus.
Nicht zuletzt aufgrund der eGovernment-Bestrebungen hat sich die Akzeptanz von SOA deutlich erhöht. Jüngstes Beispiel ist hier etwa der Freistaat Bayern, der die init AG mit der Realisierung von eGovernment-Verfahren auf Basis einer SOA beauftragt hat. Der Auftragswert beläuft sich dabei auf rund 1,4 Millionen Euro.
Der erste „Hype“ um SOA hat sich inzwischen gelegt, und das Verhältnis zu dem Thema ist reifer und objektiver geworden. Die hohe Zahl an öffentlichen Institutionen, die derzeit planen, eine Service-orientierte Architektur einzuführen zeigt aber deutlich, dass das Thema nach wie vor aktuell ist. Nach und nach werden nun SOA-Projekte angegangen oder bestehende Projekte erweitert.
Zwar rechnet IDC nicht damit, dass sich SOA exponentiell schnell verbreiten wird; allein die Herausforderungen, die sich durch die engere Verknüpfung von Verwaltungsprozessen und IT ergeben, lassen hier schon eine eher schrittweise Verbreitung erwarten. Jedoch gewinnt das Thema nach Ansicht von IDC stetig an Bedeutung und wird verstärkt im öffentlichen Sektor angenommen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich das immense Budgetdefizit der öffentlichen Haushalte, das mittelfristig einen spürbaren Sparkurs erwarten lässt, auf die IT-Aktivitäten auswirken wird. Es könnte sich im ungünstigsten Falle als Bremsklotz für SOA-Projekte erweisen.
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