Kritik an De-Mail vor zweiter Runde im Bundesrat „Ohne Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gibt es kein Briefgeheimnis“

Redakteur: Gerald Viola

Am kommenden Freitag soll der Bundesrat dem De-Mail-Gesetz im zweiten Anlauf zustimmen. Kurt Kammerer, CEO der regify AG, die vertrauliche und verbindliche eMail und digitale Post anbietet, hat vor allem Sicherheitsbedenken bei der angestrebten Lösung.

Anbieter zum Thema

„Wenn das De-Mail-Gesetz ebenso einfache und technikneutrale Grundsätze verlangen würde, wie die EU-Richtlinie zur elektronischen Rechnung (sichere Absenderidentifikation und Unveränderbarkeit des Inhalts) und das Briefgeheimnis wahren würde – wir könnten begeistert zustimmen,“ sagt der IT-Experte.

Kurt Kammerer fasst seine Bedenken so zusammen: „Als Anbieter für sichere, digitale eMail-Dienste sind wir seit zwei Jahren in das De-Mail-Thema involviert und stellen fest, dass der Regierung an einer Ende-zu-Ende Verschlüsselung und damit einer Wahrung des Briefgeheimnisses nicht gelegen ist. Vielmehr soll De-Mail die Möglichkeit schaffen, auf die Inhalte eines jeden De-Mail-Briefes zugreifen zu können (über die De-Mail-Provider). Zweifelsohne ist dies nicht im Verbraucherinteresse.“

Kurt Kammerer bemängelt sechs Punkte beim Thema De-Mail und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

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