Digitalisierung kommt zu kurz Medizin 4.0: Ausbildung mangelhaft

Autor Ira Zahorsky

Die digitale Transformation in der Gesundheitswirtschaft ist in vollem Gange. Dennoch kommt das Thema im Medizinstudium und in der Pflege-Ausbildung viel zu kurz.

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In der medizinischen Ausbildung bleibt die Digitalisierung noch auf der Strecke
In der medizinischen Ausbildung bleibt die Digitalisierung noch auf der Strecke
(Bild: Bild: Monet_Fotolia.com)

Nur wenige Manager halten die Digitalisierung in der medizinischen und Pflege-Ausbildung für gut oder sehr gut repräsentiert. Mehr als die Hälfte der befragten Führungskräfte in Kliniken und Pflegeeinrichtungen bewerten die derzeitige Berücksichtigung des Themas in Studium und Ausbildung mit den Schulnoten fünf oder sechs.

Das sind erste Ergebnisse der bereits zum zweiten Mal durchgeführten Studie „Digitalisierung in der Gesundheitswirtschaft“, für die von der Personalberatung Rochus Mummert Healthcare Consulting mehr als 200 Führungskräfte an deutschen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen befragt wurden.

Bewertet nach dem Schulnotensystem, kommt die Qualität das Themas im Medizinstudium und in der Pflege-Ausbildung im Schnitt etwa auf die Note 4 minus. Dagegen meinen nur sechs Prozent der Führungskräfte, die Digitalisierung werde Medizin-Studierenden gut oder sehr gut vermittelt und lediglich ein Prozent der Klinikmanager beobachtet dies bei Pflege-Azubis.

Digitale Transformation durch Nachwuchs

„Unsere Studie zeigt, dass die Studierenden und Auszubildenden nicht ausreichend auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet werden. Doch ohne den entsprechend geschulten Nachwuchs dürfte die digitale Transformation eine zähe Angelegenheit werden“, mahnt Dr. Peter Windeck, Studienleiter und Geschäftsführer von Rochus Mummert Healthcare Consulting. „Denn wo sollen sich die Ärzte und das Pflegepersonal von morgen das Handwerkszeug für die Medizin 4.0 aneignen, wenn nicht während ihrer Studien- und Lehrjahre?“

„Die deutschen Kliniken und Pflegeeinrichtungen leiden unter dem Fachkräftemangel. Es ist also höchste Zeit für sie, digitale Wissensträger zu gewinnen, zu entwickeln und an ihr Haus zu binden. Und das beginnt in der medizinischen Ausbildung.Viele Hochschulen und Einrichtungen haben diese Chance bislang versäumt“, so Krankenhaus-Experte Windeck.

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