IT-Sicherheit und eGovernment in Bayern Freistaat eröffnet sein LSI und startet neue eGovernment-Strategie

Redakteur: Manfred Klein

Der Freistaat Bayern hat sein Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik eröffnet. Bayerns Finanzminister ind CIO, Markus Söder, nutzte die Gelegenheit, um anlässlich der Eröffnungsfeier darauf hinzuweisen, dass der Freistaat das erste Bundesland mit einer Sicherheitsorganisation auf Ebene der Landesämter sei. Schon am Freitag hatte Söder Teile der neuen Strategie „Verwaltung der Zukunft“ vorgestellt.

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Staatsminister Dr. Markus Söder (r.), Staatssekretär Albert Füracker (l.) und Ministerialrat Daniel Kleffel, den kommissarischen Leiter des neuen Landesamts, bei der Schlüsselübergabe
Staatsminister Dr. Markus Söder (r.), Staatssekretär Albert Füracker (l.) und Ministerialrat Daniel Kleffel, den kommissarischen Leiter des neuen Landesamts, bei der Schlüsselübergabe
(Bild: © Bayerisches Finanzministerium)

Dazu sagte Finanz- und Heimatminister Dr. Markus Söder bei der Eröffnungsveranstaltung des neuen Landesamts in Nürnberg: „Bayern eröffnet als erstes Bundesland ein eigenes Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Wir wollen Bayerns IT noch sicherer machen – insbesondere auch unseren BayernServer und das bayerische Behördennetz. Gleichzeitig wird das neue Landesamt Kommunen und Bürger aktiv beraten und unterstützen“.

„Wir beginnen mit rund 30 Mitarbeitern, bis Ende 2020 sollen 200 IT-Sicherheitsexperten in Nürnberg und in den Außenstellen in Würzburg und Bad Neustadt a.d.Saale tätig sein. Damit reagieren wir voraus-schauend und effizient auf die immer neuen Bedrohungen und Angriffe aus dem Internet“, so Söder, der auch CIO des Freistaats Bayern ist, weiter.

Kernaufgabe des LSI wird der Schutz und die aktive Gefahrenabwehr für staatliche IT-Systeme, den BayernServer und BayernNetz, sein. „Bayerns Netze werden bereits heute massiv angegriffen. Über 99 Prozent der Angriffe prallen vollautomatisch an unseren Sicherheitsmaßnahmen ab, der Rest wird durch unsere Experten gelöst“, bilanzierte Söder. Hierfür gebe es bereits seit über zehn Jahren eine eigene Anti-Hacker-Einheit, das BayernCERT, das als Keimzelle in das LSI aufgenommen wurde.

„Die Bürger müssen darauf vertrauen können, dass ihre Daten bei uns sicher sind. Das LSI ist die Instanz für IT-Sicherheit im öffentlichen Bereich für Staatsver-waltung, Kommunen und öffentliche Unternehmen. Das LSI dient als Cyber-SEK, als Spezialeinsatzkommando bei konkreten IT-Bedrohungen der öffentlichen IT-Infrastruktur. Und es ist Berater für Bürger und Kommunen in Fragen der IT-Sicherheit“, teilte Söder mit.

Gleichzeitig solldas LSI mit IT-Forensik und Profiling-Teams neue Bedrohungen analysieren, Gegenmaßnahmen entwickeln und bestehende Sicherheitsmaßnahmen laufend fortentwickeln. Durch Informationsveranstaltungen und anlassbezo-gene Beratung soll das LSI Bürger, Kommunen und Behörden für Risiken in Cyberraum sensibilisieren. Ferner sollen Schulungsangebote vor Ort angeboten werden, die gemeinsam mit den BayernLabs über ganz Bayern verteilt, ausgebaut werden sollen. Das LSI soll eng in IT-Sicherheitsallianzen mit dem Bundesamt BSI und anderen Bundesländern eingebunden sein und hier eine sehr aktive Rolle spielen.

„Wir versuchen stets, den Hackern einen Schritt voraus zu sein – unser IT-Labor ist dabei ein wesentlicher Schlüssel“, sagte Söder.

Gegründet wurde das LSI mit Inkrafttreten des Errichtungsgesetzes am 1. Dezember 2017, seit Mitte Januar läuft der Einzug. Die Räumlichkeiten werden derzeit noch etap-penweise entsprechend des Personalzuwachses umgebaut. Die ersten Mitarbeiter arbeiten bereits vor Ort. So ist beispielsweise das Herzstück des LSI, das Lagezentrum, bereits fertig gestellt.

Hier überwachen IT-Spezialisten die Netze, reagieren auf Angriffe und sprechen Warnungen aus. Kommissarisch wird das neue Landes-amt vom bisherigen Leiter des Aufbaustabs, Ministerialrat Daniel Kleffel, geleitet. Er führt im Heimatministerium das Referat für IT-Sicherheit und IT-Infrastruktur.

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